Hamburgs erster interaktiver Geschichtspfad führt an einem idyllischen Bachlauf entlang, an prächtigen alten Villen und sozialem Wohnungsbau, einem historischen Ringwall und viel befahrenen Straßen. Wer ihm folgt, taucht tief in die Geschichte des Billstedter Ortsteils Schiffbek ein, der sich im Laufe der Jahrhunderte von einer Verteidigungsanlage, die die Hammaburg gen Osten sicherte, in ein multikulturelles Viertel gewandelt hat. An zwölf Stationen wird man über die Entwicklung des Stadtteils informiert. Man erfährt etwa, dass Billstedts erstes Elektrizitätswerk am Schleemer Bach errichtet wurde, dass ein Rotklinker-Wohnblock an der Klinkstraße als „schönstes Beispiel für das in den 20er-Jahren vom Bauhausstil geprägte Bauen in Hamburg“ gilt (Zitat des Kunsthistorikers Hermann Hipp).

Einen ersten Überblick geben an den Stationen 40 mal 40 Zentimeter große Bronzetafeln, die in den Boden eingelassen sind. Jede verfügtüber einen schwarz-weißen QR-Code (von quick response, auf Deutsch: schnelle Antwort). Damit können Smartphone-Besitzer im Internet ergänzende Informationen abrufen. Ansonsten gibt es auch eine Broschüre (erhältlich in der Bücherhalle am Billstedter Marktplatz und in der Geschichtswerkstatt am Öjendorfer Weg).

Die Idee für den Geschichtspfad hatte Ralph Ziegenbalg. Der 44-Jährige hat Geschichte studiert und seine Examensarbeit über Schiffbek geschrieben. Da er aber ein zugezogener Billstedter ist, hat er den Pfad gemeinsam mit Ingrid Plicer entwickelt. Zusammen gründeten sie vor sechs Jahren die Geschichtswerkstatt Billstedt. Die 75-Jährige ist im Stadtteil geboren und konnte auch kuriose Informationen zum Lehrpfad beisteuern.