Der ehemalige Fitnesscoach Patric Heizmann gibt humorvolle Ernährungsratschläge für jedermann

In weißer Trainings-hose und einem lässigen Kapuzenpulli geht Patric Heizmann durchs Fitnessstudio. Am Reck angelangt, macht er halt. Zielstrebig streckt er die Arme nach den Griffen aus, dann zieht er seinen Körper nach oben und macht ein paar Klimmzüge. Seine Gesichtsmuskeln verziehen sich dabei nicht. Nein, Patric Heizmann schafft es sogar noch zu lächeln. „Ich bin eben eine Limited Edition“, sagt er grinsend und macht gleich noch ein paar Züge hinterher.

Der 38-Jährige ist gelernter Personaltrainer, studierter Sportmanager und war einmal der stolze Besitzer dreier kleiner Damen-Fitnessstudios in Hamburg, bis er die Bühne für sich entdeckte. Heute verdient er seine Brötchen als Entertainer und Buchautor. „Ich habe schon während meiner Zeit als Fitnesscoach Vorträge über die Themen Sport und Ernährung gehalten und die Menschen dabei zum Lachen gebracht“, erzählt Heizmann, den es vor zwölf Jahren der Liebe wegen in die Hansestadt zog. Seine trockenen, wissenschaftlichen Präsentationen habe er mehr und mehr mit Witzen gefüttert und irgendwann, sagt er, sei es ihm klar gewesen: „Meine Mission ist die Bühne.“ Er verkauft die Studios und konzentriert sich voll und ganz auf eine Karriere im Showbusiness – mit Erfolg.

Unter dem Titel „Ich bin dann mal schlank“ holt Heizmann das Thema Ernährung aus dem schummrigen Seminarraum auf die hell erleuchteten Showbühnen der Republik. Dreimal war er mit seinem Comedy-Programm schon auf großer Deutschland-Tour und gerade erst ist sein neuestes, mittlerweile achtes Ratgeberbuch erschienen. In „Wir sind dann mal schlank“ geht er dem Phänomen von Ernährungsgewohnheiten in einer Partnerschaft auf den Grund und entwirrt genüsslich das komplizierte Beziehungsgeflecht der kalorienschwangeren Zweisamkeit.

Bei all seinen Vorhaben will Heizmann die Menschen aber nicht zu irgendeiner Diät überreden, denn davon hält er überhaupt nichts. „Essen ist ein Genuss und sollte es auch immer bleiben.“ Vielmehr will er das Thema Ernährung entmystifizieren und die Leute damit auch noch unterhalten – und zwar bis die Lachmuskeln schmerzen. „Humor öffnet das Herz“, sagt er. „Erst wenn Menschen lachen, lassen sie Kompetenz zu.“ Heizmann, der auch schon mal als „Kalorienflüsterer“ bezeichnet wird, will mit seinen Ernährungsshows aufklären und überraschen. „Es kursieren so viele Mythen rund um die Themen Sport und Ernährung, mit denen einfach mal jemand aufräumen muss.“

Da wäre zum einen die sogenannte Cholesterin-Lüge. „Ich esse jeden Tag drei Eier. Egal ob als Omelett, als Spiegelei oder gekocht. Eier sind gut, denn unser Körper braucht Proteine, um Muskeln aufzubauen und somit Fett zu verbrennen“, erklärt Heizmann. Als Problem bezeichnet er die Nasch-demenz. „Viele Leute vergessen schlicht und einfach, wie viel sie zwischendurch naschen.“ Was für Unmengen an Kalorien dabei zusammenkämen, sei den meisten Menschen gar nicht bewusst. Zu den Übeltätern gehörten aber nicht nur Gummibärchen und Schokolade. „Ein Glas Saft hat so viele Kalorien wie ein Glas Cola“, sagt er. Und auch auf die allgemein bekannte Aussage, Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages, hat Heizmann eine klare Antwort: „Nein. In der Steinzeit gab es ja schließlich auch keinen Kühlschrank. Da mussten die Menschen erst einmal jagen gehen, sich körperlich betätigen, bevor sie die erste Mahlzeit zu sich genommen haben.“

Doch was ist denn nun der Schlüssel zu einem gesunden und fitten Körper? „Wir machen dreimal pro Woche Sport, essen aber 30-mal.“ Eine ausgewogene Ernährung, „egal zu welcher Uhrzeit“, sagt Heizmann, sei demnach das A und O. Auf regelmäßige Bewegung sollte aber trotzdem nicht verzichtet werden. „Es reichen schon Trainingseinheiten von 20 Minuten. Die müssen dann aber richtig intensiv sein“, so der Experte. Fünf Minuten aufwärmen, anschließend die großen Muskelgruppen trainieren. Rücken, Beine und Brust. „Jede Übung sollte so lange gemacht werden, bis der Muskel brennt – und dann noch fünf“, sagt Heizmann. Vier- bis fünfmal pro Woche trainiert er intensiv, ein Vorbild will er diesbezüglich aber nicht sein. „Ich habe ja schon gesagt, dass ich eine Limited Edition bin. Mir in diesem Punkt nachzueifern, wäre falsch“, sagt er. Sich eine kleine Scheibe bei ihm abzuschneiden, würde dem einen oder anderen Bewegungsmuffel aber sicherlich gut tun. Wer sich in diesem Punkt noch überzeugen lassen muss, kann das ab Herbst tun, dann geht Heizmann auf seine vierte Deutschland-Tour.