Der Bezirk Wandsbek hat bekannt gegeben, dass das Kundenzentrum Walddörfer zum Jahresende aufgegeben wird. Die schlechte Nachricht überbringt der Stellvertreter von Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD): „Auch Wandsbek muss seinen Beitrag zur notwendigen Haushaltskonsolidierung leisten“, schreibt Frank Schwippert. Für den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thilo Kleibauer, der aus dem Wahlkreis Alstertal-Walddörfer stammt, ist das „ein massiver Einschnitt“ in den Bürgerservice. „Es kann nicht sein, dass der Senat zusätzliche Fachbehörden wie die Gesundheitsbehörde schafft und bei der Verwaltung in den Randbezirken kürzt.“ Kleibauer bezeichnete es darüber hinaus als schlechten Stil, die Entscheidung bekannt zu geben, „ohne die Bezirksversammlung Wandsbek vorher zu informieren“.

Die Aufregung in den Bezirksparlamenten ist ohnehin sehr groß. Vielen der SPD-Bezirksamtsleitern weht Gegenwind von den eigenen Parteifreunden entgegen. So sagt etwa Koorosh Armi, Vorsitzender der SPD Schnelsen, über Eimsbüttels Bezirkschef Torsten Sevecke: „Vor Kurzem berichtete er, dass eine Schließung des Kundenzentrums Lokstedt nicht geplant sei. Umso überraschter bin ich über die vorliegenden Pläne.“ Eine verlässliche Verwaltung direkt vor Ort sollte Vorrang haben, unabhängig von Haushaltslagen und Personalplänen. Henrik Strate, SPD-Bezirksabgeordneter in Altona, warnt vor einer möglichen Schließung des Standortes Blankenese. „Es ist den Menschen im Hamburger Westen nicht zu erklären, warum sie künftig für Kleinigkeiten bis nach Altona fahren müssen. Dies hat wenig mit einer bürgernahen Kundenorientierung zu tun.“ (sba)