Es ist ein Satz, der nachhallt. Birgit hat ihn in die Runde geworfen. "Ich habe festgestellt, dass ich keinen ändern kann außer mich selbst - und da möchte ich dran arbeiten." Sie ist wie die anderen Frauen in die Räume der Ev. reformierten Kirche an der Ferdinandstraße gekommen, um ihrem Leben für ein paar Momente Licht und Freude zu verleihen. Alle acht Wochen treffen sie sich, um gemeinsam bei Kerzenschein und Kuchen ein paar Stunden zu verbringen. Es sind Frauen, die obdachlos, einsam und oft psychisch krank sind. Es sind Not leidende Menschen, die sich schämen, weil sie nicht in ein normales Leben zurückfinden.

Ihnen zur Seite zu stehen, zuzuhören, sie zu trösten, zu motivieren und einen Beitrag zur Linderung der Armut zu leisten, hat sich der Verein Hilfspunkt e.V. (Tel. 652 12 93) zur Aufgabe gemacht. An neun Hilfspunkten bietet der Verein sozial benachteiligten Menschen überwiegend am Wochenende morgens, mittags oder abends eine Mahlzeit und einen geschützten Raum.

"Sternstunden" heißt die Veranstaltung, in der es nicht nur darum geht, gemeinsam zu essen, sondern auch zu singen, zu reden, etwas zu basteln und Ruhe zu finden.

Renate ist eine der Teilnehmerinnen. Sie ist 51 Jahre alt, Altenpflegehelferin, ohne Job. Sie hat die vergangenen Jahre damit verbracht, sich um ihren alkoholabhängigen Mann zu kümmern. Jetzt haben sich die beiden getrennt. Und Renate möchte ein neues Leben beginnen. Genauso wie Christine. 20 Jahre hat sie ihre demenzkranke Mutter gepflegt. Bei einem Wohnungsbrand verlor sie ihren gesamten Besitz. Bei den "Sternstunden" schöpft sie neue Kraft.