Die Journalistin Maria von Welser bietet zum Kirchentag ein Gästequartier an

Es ist alles bereit: Im Erdgeschoss ihres Haus in Duvenstedt richtet Maria von Welser ein Gästezimmer mit Blick auf den Garten her. "Hoffentlich blühen dort im Mai schon die Rhododendren", sagt die 65 Jahre alte Journalistin, die viele Jahre das ZDF-Magazin "ML Mona Lisa" verantwortet hat und bis Herbst 2010 sieben Jahre lang Chefin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg war.

Maria von Welser stellt für den Evangelischen Kirchentag in der Hansestadt ein Quartier zur Verfügung und ist damit eine katholische Herbergsmutter. Ihr Beweggrund: "Im Zeichen der Ökumene unterstütze ich gerne den Kirchentag in Hamburg und freue mich auf den Gast in unserem Haus."

Wer auf Zeit in den von Welser'schen Haushalt zieht, ist der Gastgeberin egal. "Alter und Geschlecht spielen keine Rolle, Hauptsache, es wird eine interessante Zeit." Den Gast erwartet ein gemütliches Zimmer mit gelben Wänden und Vorhängen. Das Bett ist mit Wäsche von Laura Ashley bezogen. Außerdem findet der Gast Schrank, Schreibtisch sowie Kommode vor und kann im eigenen Bad entspannen.

Das Frühstück wird Hausherr Klaus Haeusler, 74, zubereiten und servieren. "Aber das macht mein Mann jeden Tag", sagt Maria von Welser. "Und er hat auch gleich zugestimmt, als ich die Idee hatte, bei der Bettenkampagne zum Kirchentag mitzumachen."

Wer bei der stellvertretenden Vorsitzenden von Unicef Deutschland unterkommt, muss nur fünf Minuten bis zur nächsten Bushaltestelle laufen. Von dort gibt es gute Verbindungen zum S-Bahnhof Poppenbüttel oder zur U-Bahn-Haltestelle Ohlstedt und von dort in die Innenstadt. Von Welser stellt für den Besuch auch gern ein Hamburg-Programm zusammen. "Aber ich denke, der Gast wird den ganzen Tag auf dem Kirchentag unterwegs sein. Ich freue mich dann auf spannende Gespräche und neue Erkenntnisse am Abend bei einem Glas Wein am Küchentisch."

Maria von Welser will selbst vielleicht auch Veranstaltungen beim Kirchentag besuchen. Als Gast, nicht als Moderatorin oder Rednerin. Als solche hat die Journalistin schon an mehreren katholischen und ökumenischen Kirchentagen teilgenommen, Bibel-Arbeitskreise geleitet, Vorträge gehalten.

Religion, die Auseinandersetzung mit Kirche, das Nachdenken über Glauben, gehören zum Leben von Maria von Welser. Sie wuchs als Protestantin am Tegernsee im streng katholischen Oberbayern auf. Und schon als Kind fühlte sie sich "im Herzen immer der katholischen Kirche zugehörig".

Doch erst Anfang des Jahrtausends konvertierte die Journalistin. "Vorher habe ich zwei Jahre lang in Mainz wöchentliche Konversionsgespräche geführt, unter anderem mit Kardinal Lehmann." Das sei sehr bereichernd gewesen. "Ich habe diese intellektuellen Auseinandersetzungen über alle Facetten des Glaubens sehr genossen."

Ihr Gotteshaus in Hamburg ist der St.-Marien-Dom in St. Georg. "Dort fühle ich mich gut aufgehoben", sagt die Medienfrau. So soll es dem Kirchentags-Gast im Haus von Maria von Welser im Mai auch ergehen.