Bullenreiten oder rutschen? Beides geht auf Hamburgs Indoor-Spielplätzen. Abendblatt-Reporterin Jenny Bauer hat es ausprobiert

Bereits auf dem Weg nach oben macht sich dieses mulmige Gefühl im Bauch breit. "Wir haben hier die steilste Rutsche in ganz Deutschland", hatte die Frau am Eingang vom Rabatzz noch gesagt. Und da sehe ich sie auch schon. Die Doppelfreifall-Rutsche. Das klingt ja schon aufregend. Auf zwei Rutschbahnen geht es, gefühlt, im freien Fall nach unten - einmal aus etwa fünf und einmal aus gut sieben Meter Höhe. Beim Blick über die Kante wird mir ein wenig schwindlig. Also, hinsetzen, im Kopf leise bis drei zählen und los! Im Bauch kribbelt es ganz doll, und dann ist nach ein paar Sekunden schon alles vorbei.

Nachdem ich lachend und kreischend unten angekommen bin, klopft das Herz ganz schnell, und die Hände zittern etwas. Ha, geschafft. Das macht einen ganz schön stolz.

Und das Beste an der Rutsche: Egal, ob es regnet oder ungemütlich und kalt ist, man kann bei jedem Wetter auf ihr rutschen, denn sie steht auf einem Indoor-Spielplatz. Indoor bedeutet drinnen, das Ganze ist also eine Art Hallenspielplatz. In Hamburg gibt es einige Indoor-Spielplätze, und das Schöne an ihnen ist: Die meisten haben spannendere Spielgeräte als Klettergerüst, Wippe und Schaukel, die man von einem normalen Spielplatz kennt. Allerdings kosten diese Indoor-Spielplätze Eintritt.

Antonio ist mit 13 anderen Kindern ins Rabatzz gekommen, um hier seinen neunten Geburtstag zu feiern. Die Freifallrutsche hat er sich auch schon hinuntergetraut. "Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht", sagt er. "Aber jedes Mal, wenn ich hier bin, überlege ich am Anfang wieder, ob ich mich traue." Auch Antonios Schwester Josefina, 11, ist mitgekommen und hat ihre Freundin Enara dabei. Denn, so ist die Abmachung: Wenn er Geburtstag feiert, darf sie eine Freundin zum Spielen mitbringen, und wenn sie feiert, bringt er einen Kumpel mit. Josefina und Enara haben schon alle Spielgeräte ausprobiert. "Die sind alle toll", sagen sie. Nur die Hüpfburg sei manchmal etwas zu voll, und bei den Trampolinen müsse man sich oft lange anstellen, bis man dran sei. "Aber nach Hause wollen wir nach so einem Tag nie", sagt Josefina. "Ich könnte hier ewig bleiben."

Dann würde sie allerdings all die anderen tollen Indoor-Spielplätze verpassen, die es mittlerweile in Hamburg und Umgebung gibt. Beispielsweise der Indoo Park in Ahrensburg. Hier sind kleine Abenteurer genau richtig. Es gibt einen großen Kletterturm, der wie ein Piratenschiff aussieht, und einen Klettervulkan. Wer ganz mutig ist, kann an einem Seil über die Köpfe der anderen Kinder hinweg durch den Raum sausen. Die neueste Attraktion heißt "Der Drache von Avangar". Keine Angst, das mit Luft gefüllte Ungetüm ist ganz ungefährlich. Kinder können seinen Rücken hochsteigen und dann runterrutschen.

Die Spielscheune der Geschichten in Allermöhe bietet zwar nicht so viele und ausgefallene Spielgeräte, aber sie ist trotzdem einen Besuch wert. Denn nach dem anstrengenden Toben etwa auf dem Hüpfkissen, dem Klettergerüst und im Bällepool können Kinder hier ganz gemütlich spannenden Geschichten lauschen und dabei eine Verschnaufpause machen. Mehrmals täglich erzählen die Mitarbeiter in einem Extrasaal Geschichten. Außerdem gibt es besondere Feste. Es lohnt sich, wenn man im Internet unter www.spiel scheune-der-geschichten.de nachschaut, wann diese Termine sind.

Viel weiter nördlich, nämlich in Henstedt-Ulzburg, gibt es mit der Fun Arena einen Indoor-Spielplatz, zu dem auch Eltern besonders gerne gehen. Denn neben der Spielwelt für die Kinder gibt es einen Sport- und Erholungsbereich für die Erwachsenen, in dem sie erst auf einem Laufband und dann in der Sauna schwitzen können. Aber auch Kinder können jede Menge tolle Sachen entdecken. So befindet sich dort zum Beispiel eine echte Kartbahn, auf der man Gas geben und sich wie ein richtiger Rennfahrer fühlen kann.

Viel mehr Technik bietet da die Lasersportarena. Hier können sich Kinder wie richtige Geheimagenten fühlen und sich durch grüne Lichtschranken schlängeln oder mit einem Laserstrahl auf Symbole an der Wand schießen.