250.000 Euro ermöglichen den Bau einer neuen Anlage am Loogeplatz in Eppendorf

Nina Paulsen

Noch in diesem Jahr soll Eröffnung sein: In Eppendorf wird am Loogeplatz eine neue Anlage für Skater entstehen. Direkt neben dem U-Bahnhof Kellinghusenstraße können dann bis zu 60 Sportler gleichzeitig auf Skateboards, Rollerblades und BMX-Rädern unterwegs sein. Möglich macht das eine anonyme Großspende: 250.000 Euro, bereitgestellt von einem unbekannten Helfer, finanzieren den Löwenanteil des Neubaus - und sichern damit das ganze Projekt. Der Bezirk stellt die Anschubfinanzierung in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung.

"Allein hätten wir den Bau dieser tollen Anlage nicht wuppen können", sagt Heike Lucas von der SPD-Fraktion Hamburg-Nord. Sie hatte sich um eine geeignete Fläche für den Park gekümmert und schließlich den Loogeplatz ausgesucht. Die Spende wiederum hat Shiran Habekost organisiert, Geschäftsführer des Vereins Skateboard. "Es hat viel Zeit und Energie gekostet, um das Projekt zu stemmen und die neue Anlage zu bekommen", sagt er.

Seit fast 30 Jahren ist Habekost Skater - und hat dadurch ein großes Netzwerk zu Freunden und Förderern des Sports, die er um Hilfe für den neuen Skatepark gebeten hat. Bis jemand die Viertelmillion zur Verfügung stellte. Habekost, Projektleiter der Anlage, respektiert den Wunsch des Spenders, dessen Namen geheim zu halten.

Nachdem es unter Anwohnern zunächst Befürchtungen gab, die Skatebahn könne zu viel Lärm und Müll produzieren, zerstreute sich die Skepsis im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude. Die 870 Quadratmeter große Anlage werde durch das Bezirksamt sowie den Verein Skateboard e.V. gepflegt und betreut, hieß es. Zudem sei die Anlage wie eine Art Mulde angelegt, aus der der Lärm kaum nach außen dringe. Die Nachbarn sind deshalb mit den Planungen einverstanden. "Wir freuen uns, dass nun mit dem Bau begonnen werden kann", sagt SPD-Bezirkspolitikerin Heike Lucas. Auf der Anlage sind zwei Ebenen mit einer Höhendifferenz von fünf bis sechs Metern vorgesehen. Zudem gibt es Treppenstufen für Sprünge, ein Extrapodest für Fahranfänger und diverse Rampen und Elemente wie ein "Taco" oder eine "Quarterpipe", auf denen die Sportler Schwung holen können. Für Mütter, die mit ihren Kindern zum Skatepark kommen wollen, werden Bänke an den Rändern aufgestellt. Die Anwohner rund um den Loogeplatz hatten vorgeschlagen, das Gelände mit Hecken oder Bäumen so grün wie möglich zu gestalten. Die Skater wünschten sich eine Beleuchtungsanlage, damit auch in den Herbst- und Wintermonaten noch am Nachmittag und frühen Abend Sport getrieben werden kann.

Dem Projekt vorausgegangen war ein langer Streit. In Eppendorf hatten sich die Skater zuletzt vor allem auf dem Marie-Jonas-Platz aufgehalten, wo es allerdings immer wieder zu Konflikten mit Anwohnern und Ladenbesitzern gekommen war, die sich über störenden Lärm und die Gefahr durch eventuell herumfliegende Skateboards beklagt hatten. Ein runder Tisch lotete im Sommer 2011 zunächst Kompromissmöglichkeiten aus. Schon damals war die Idee der neuen Anlage am Loogeplatz geboren, die Finanzierung stand aber noch lange nicht. Erst seit der anonymen Spende ist das anders.

Der erste von der Spende getragene Bauabschnitt soll dann im Juni beginnen. Gibt es keine Probleme, könnte die Anlage noch in diesem Jahr fertig sein - allerdings wohl erst im November.