Beim Festival Lux aeterna dreht sich alles um Spiritualität

Es erschließt sich erst auf den zweiten Blick, was der bewaffnete Konflikt im fernen Mali mit einem längst geplanten Hamburger Musikfestival zu tun haben soll. "Lux aeterna", da geht es doch um Spiritualität. "Ein Musikfest für die Seele" lautet das Motto der rund 20 Konzerte, die im Februar über die ganze Stadt verteilt stattfinden, und setzt stillschweigend voraus, dass die menschliche Seele Musik braucht.

Hier schließt sich der Kreis: Im Norden Malis haben nämlich die islamistischen Gruppen, die dort seit Monaten an der Macht sind, Musik kurzerhand verboten. Woraufhin sich mehr als 40 malische Musiker zu der Gruppe "Voices United for Mali" zusammengetan haben. "Mali-ko", so heißt ihr Lied, das kann "Frieden" bedeuten oder auch "für Mali". Hinter der Aktion steckt die 30-jährige Fatoumata Diawara. In Hamburg wird die mutige malische Sängerin mit ihrem ganz persönlichen Mix aus afrikanischer Musik, Jazz und Funk im Rahmen von "Lux aeterna" zu erleben sein (7.2., 20 Uhr, Laeiszhalle).

Los geht das Festival allerdings schön brav mitteleuropäisch, nämlich mit Monteverdis "Marienvesper" unter der Leitung von Jordi Savall, des katalanischen Altmeisters der Originalklangbewegung (2.2., 20 Uhr, Hauptkirche St. Michaelis). Daran schließt sich ein ganzer Regenbogen von Konzerten an. Wie ließe sich die Vielfalt an Glaubensrichtungen und Lebenshaltungen besser abbilden? Kammermusik, Film und Tanz sind vertreten, und die Musik, die zu hören sein wird, stammt nicht nur aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt, sondern auch aus Epochen vom 13. bis zum 21. Jahrhundert. So singen am 4. Februar die drei Skandinavierinnen vom Trio Mediaeval eine gregorianische "Ladymass" (20 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen).

"Lux aeterna" 2.2. bis 4.3., Karten unter T. 35 76 66 66; Informationen unter

www.elbphilharmonie.de