12.000 Privatquartiere werden für den Evangelischen Kirchentag Anfang Mai gebraucht

Wer unterwegs ein Nachtquartier sucht, bucht normalerweise ein Bett im Hotel oder in einer Jugendherberge, vielleicht ein paar Quadratmeter auf dem Campingplatz. Für den Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 1. bis 5. Mai in Hamburg dagegen gibt es eine Bettenzentrale.

Ortstermin in der Geschäftsstelle des 34. Kirchentags in der Altstadt, ein Großraumbüro im fünften Stock. Von hier werden die Unterkünfte für das fünftägige Christentreffen vermittelt: 60.000 Schlafplätze in Schulen, 2000 Hotelbetten für Referenten - und 12.000 Privatquartiere bei Gastgebern in Hamburg und Umgebung.

An den Wänden hängen große Stadtpläne, gespickt mit bunten Nadeln. Am Telefon erklärt Birte Burgänger einem Anrufer, dass sie noch nicht sagen kann, wo er und seine fünf Freunde unterkommen werden. "Verteilen können wir erst, wenn wir alle Betten zusammen haben", sagt sie. Die 47-Jährige gehört zum Team Privatquartiere. Seit Ende November läuft die Operation "Koje frei". 380.000 Meldekarten wurden gedruckt, 9100 Plakate werben in der Stadt um Gastgeber. In den Gemeinden sind 170 Privatquartierbeauftragte für die Akquise benannt.

"Die Privatquartiere sind für alle, die nicht mehr im Klassenraum auf Isomatten oder Luftmatratzen schlafen können", sagt Thomas Kiekbusch, Chef des Bereichs Unterkunft. "Es geht auch um Begegnung, um Gastfreundschaft abseits des Kommerzes." Noch ist die Resonanz der Hamburger zurückhaltend. Dabei muss man kein Gästezimmer haben, um Gastgeber zu werden, eine Liege reicht völlig. Am 15. Februar ist Anmeldeschluss für Gäste, die ein Bett brauchen. "Dann sehen wir, wie viele Unterkünfte wir haben", sagt Torsten Flader, der für die Privatquartiersuche zuständig ist. Ende März geht es mit der Vermittlung los. Das sei aufwendig, aber notwendig. "Damit nicht ein Allergiker in einer Wohnung mit Katzen landet oder ein Rollstuhlfahrer im siebten Stock ohne Fahrstuhl."