Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) plant neue Radfahrstreifen und breitere Fußwege

Neues Jahr, neuer Versuch: Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) rückt nicht von seinem Plan ab, die Osterstraße aufzuwerten: Es soll nun einen neuen Anlauf geben. "Wir wollen die Einkaufsstraße zum bezirklichen Wirtschaftszentrum umbauen", sagt Sevecke. Vor allem für Flaneure soll die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht werden - mit neuen Radfahrstreifen und breiteren Fußwegen. Der Haken an der Sache ist nur, dass dafür rund fünf Millionen Euro nötig wären. Geld, das der Bezirk nicht hat.

In der Vergangenheit scheiterten an der Osterstraße, die von rund 280 Geschäften gesäumt wird, immer wieder Konzepte. Deshalb will Sevecke nun in die Trickkiste greifen und die Osterstraße mit Mitteln aus dem Radwegebau aufwerten. Mit neuen Radstreifen soll auch der Verkehr neu geordnet werden. Der ganzen Meile will er zu einer boulevardesken Anmutung verhelfen.

Seveckes Rechnung sieht dabei wie folgt aus: Bündele man das im Bezirk für Radwege vorgesehene Geld der nächsten drei Jahre, stünden etwa 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Um eine weitere Million Euro bemühe sich der Bezirk gerade bei der Wirtschaftsbehörde. Macht zusammen 2,5 Millionen Euro: "Das würde reichen, um wenigstens einen Abschnitt zu erneuern." Sevecke schwebt dabei das 550 Meter lange östliche Teilstück zwischen Schul- und Heußweg vor. Einen konkreten Plan, geschweige denn einen Zeitraum für die Arbeiten, gebe es allerdings noch nicht. Bisher hat die Bezirksversammlung nur ihren Willen bekundet und die Pläne befürwortet. Angestoßen wurde das Ganze von den Koalitionsfraktionen aus SPD und Grünen.

Sie wollen endlich den Durchbruch schaffen. Denn bisher haben es alle schwer an der Osterstraße. Autofahrer fluchen wegen schmaler Fahrbahnen und Falschparker. Radfahrer und Fußgänger kommen sich auf den engen Wegen oft ins Gehege. Im Ergebnis ist die Osterstraße zwar ein beliebtes Einkaufsrevier, länger Verweilen wollen dort aber die wenigsten.

"Was wir jetzt brauchen, ist Geld", sagt Sevecke. Eimsbüttel sei jetzt mal dran, denn andere Bezirke hätten reichlich Sondermittel bekommen. Davon abgesehen dürfte der Bezirksamtsleiter aber noch jede Menge Überzeugungsarbeit bei Autofahrern leisten müssen. Denn Radspuren auf der Osterstraße bedeuten im Umkehrschluss weniger Parkplätze für die ohnehin nicht stellplatzverwöhnten Anwohner.

Der Baumbestand entlang der Straße dürfte ein weiteres Problem beim Umbau sein. Schonend wird er nicht vonstatten gehen. "Einige Bäume müssten wohl umgesetzt werden", sagt Sevecke. Und zu was Naturschützer imstande sind, musste der Amtsleiter bereits zweimal erfahren. Zwei Bürgerentscheide - zur Umgestaltung des Isebekufers und des Eidelstedt Centers - scheiterten an deren Veto.