Verwaltungsgericht erlässt Baustopp gegen Ausbau der Klipper-Sportanlage in Wellingsbüttel

Die Anwohner am Schwarzpappelweg in Wellingsbüttel haben einen zweiten großen Erfolg in ihrem Kampf gegen ein Bauprojekt des Traditionsklubs Klipper auf seiner Sportanlage am Eckerkamp errungen. Das Hamburger Verwaltungsgericht hat einen Baustopp bei der Errichtung eines Kunstrasenplatzes und weiterer Bauten erlassen.

Das Gericht erklärte in seinem Beschluss die Baugenehmigung für rechtswidrig und bemängelte, dass die "zugelassenen Emissionswerte zu unzumutbaren Belästigungen" der Anwohner führten. Weiterhin seien die Planungen des Clubs "rücksichtslos".

"Mit dem vorläufigen Baustopp wird gewährleistet, dass die zahlreichen offenen Lärmschutzfragen (...) im Widerspruchverfahren ordnungsgemäß abgearbeitet werden", sagt der Verwaltungsrechtsspezialist Gero Tuttlewski von der Kanzlei Klemm & Partner. Der Anwalt ist Sprecher der Anwohner, die sich zu der Initiative "Erhaltet Wellingsbüttel" zusammengeschlossen haben. Tuttlewski: "Die Anwohner betonen aber auch, nicht gegen den Ausbau an sich zu sein." Konkret geht es um einen Erdwall, der eigentlich sechs Meter hoch werden sollte, aber nur für 3,50 Meter geplant ist. Tuttlewski: "Weitere Punkte betreffen den Abstand der Sportanlage zu den Nachbargrundstücken, die Nutzungszeiten, Lichtemissionen und das Verbot, den Lärmschutzwall als Tribüne zu nutzen."

Schon im Januar 2012 hatte der Verein eine Schlappe einstecken müssen, als der Bezirk Wandsbek die Pläne zum Umbau der Sportstätte plötzlich stoppte und verlangte, sich mit den Anwohnern zu arrangieren. Auch jetzt wird wieder nachgebessert werden müssen, um die Rechtmäßigkeit zu erreichen, erklärte der Bezirk, der keinen Einspruch gegen den Beschluss erheben will. "Die Baugenehmigung muss in zwei Punkten hinsichtlich der Lärm- und Lichtimmissionen konkreter gefasst werden", erklärte der Bezirk auf Nachfrage des Abendblatts.

Klipper THC, dessen 57.000 Quadratmeter großes Gelände mit Tennis- und Hockeyplätzen parallel zum Schwarzpappelweg liegt, reagierte mit demonstrativem Optimismus. "Das Gericht hat mit dem Beschluss die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens festgestellt; also eine für den Klipper sehr positive Entscheidung. Unser Vorhaben werden wir also weiterführen", sagte Vereinschef Ingo Gercke.

Schon einmal hatte Gercke zuversichtlich reagiert, als er im "Klippermagazin" vor dem jetzigen Gerichtsbeschluss "eine (für den Klipper) günstige Entscheidung" des Gerichts vorhersagte und folgerte: "Momentan steht es 1:0 für den Klipper." Nach dem Baustopp wirft der Klipper-Vorstand in einer Mitteilung an seine Mitglieder den Anwohnern vor, sie übten einen "fortgesetzten Klagemarathon" aus.

Das Bezirksamt will jetzt "im laufenden Widerspruchsverfahren das Lärmgutachten entsprechend den Vorgaben des Verwaltungsgerichts nachbessern und die Baugenehmigung hinsichtlich der Lärm- und Lichtimmissionen konkreter fassen".