Chinesisches Veranstaltungszentrum am Völkerkundemuseum war zwei Jahre geschlossen

Ein Kranich bewacht das Teehaus Hamburg Yu Garden in Rotherbaum - in China ist der Vogel ein Symbol für Ewigkeit und Harmonie. Das kleine Denkmal hat gewirkt: Nach knapp zweijähriger Schließung hat das asiatische Gebäudeensemble abseits des Museums für Völkerkunde seine Türen jetzt wieder geöffnet. Das Geschenk der Hamburger Partnerstadt Shanghai an die Stadt Hamburg soll für Tagungen, Seminare und Veranstaltungen genutzt werden. Auch Privatpersonen können es mieten.

Zwei Einrichtungen arbeiten dafür zusammen, die jeweils besondere Expertise für die zukunftsfähige Neuausrichtung des Teehauses mitbringen: das Konfuzius-Institut an der Universität Hamburg kooperiert dazu mit der Universität Hamburg Marketing GmbH, einer Tochtergesellschaft der Universität Hamburg.

Das Konfuzius-Institut an der Schlüterstraße wurde 2007 an der Universität eingerichtet. Es ist ein deutsch-chinesisches Kooperationsvorhaben unter Beteiligung der Fudan Universität Shanghai, der Universität Hamburg und des Confucius Institute Headquarters Peking. Seine Aufgabe ist die Förderung der chinesischen Kultur in Hamburg und Norddeutschland. Neben Sprachkursen bietet das Institut zahlreiche Veranstaltungen an - Musik, Malerei, Diskussionen und das chinesische Frühjahrsfest im Februar.

Das Konfuzius-Institut, übrigens weltweit eins von Hunderten, wird demnächst im Teehaus seine Büros einrichten, sodass alle China-Interessenten sich dort über die aktuellen Angebote informieren können.

Das Management des Teehauses übernimmt die Universität Hamburg Marketing GmbH. Diese Einrichtung ist erfahren in der Organisation von Veranstaltungen, von großen wissenschaftlichen Kongressen bis hin zur Kinderuniversität. Auf der Basis eines Memorandums vom April 2012 wurde jetzt ein zunächst fünfjähriger Pachtvertrag zwischen dem chinesischen Bauherrn, der Shanghai Yu Yuan Tourist Mart Co. Ltd., und der Universität Hamburg Marketing GmbH geschlossen. Das Teehaus Hamburg Yu Garden wird in den nächsten Monaten dank der finanziellen Unterstützung der chinesischen Partner von einem Restaurantbetrieb zu einer Veranstaltungsstätte mit aktueller technischer Ausstattung weiterentwickelt. Dafür sind 300.000 Euro veranschlagt, erforderlich sind moderne Klima-, Licht- und Tonanlagen. All diese Maßnahmen werden schrittweise erfolgen, sodass das Teehaus bereits wieder zur Verfügung steht und die Freunde der chinesischen Teekultur wieder auf ihre Kosten kommen. Die Außenanlagen werden erst im Frühjahr neu hergerichtet.

Im Mittelpunkt des künftigen Betriebs werden Veranstaltungen stehen, die dem deutsch-chinesischen Austausch dienen. Nicht nur das Konfuzius-Institut, sondern auch andere Träger der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit werden hierzu Beiträge liefern. Das Teehaus dient zukünftig auch als Tagungsstätte für die Universität und kann darüber hinaus von Verbänden, Unternehmen und Privatpersonen für Veranstaltungen unterschiedlichster Art gemietet werden. Ein China-Bezug ist nicht erforderlich.

Die Mietkosten hängen von der jeweiligen Veranstaltung und vom jeweiligen Veranstalter ab. Gemeinnützige Organisationen, deren Zweck zum Beispiel die Förderung des chinesisch-deutschen Austausches ist, werden finanziell weitgehend entlastet und organisatorisch unterstützt. Für alle Anfragen steht ab sofort eine E-Mail-Adresse bereit: Yugarden@uni-hamburg.de.

Der Bevollmächtigte der Stadt Hamburg für Auswärtige Angelegenheiten, Staatsrat Wolfgang Schmidt, begrüßt die Wiedereröffnung des Gebäudes: "Das chinesische Teehaus ist das sichtbarste Symbol der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Shanghai in unserer Stadt", sagt Schmidt. "Ich freue mich, dass das Teehaus nun endlich wieder den Hamburgerinnen und Hamburgern zur Verfügung steht. Es soll künftig wieder ein lebendiger Ort für deutsch-chinesische Begegnungen sein. Mein Dank gilt allen Beteiligten in Hamburg wie auch in China, die diese Wiedereröffnung möglich gemacht haben."

Das Gebäude an der Feldbrunnenstraße 67 wurde nach dem architektonischen Vorbild des Huxinting-Teehauses in Shanghai errichtet. Im September 2008 eröffneten der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und eine Delegation aus Shanghai das Hamburger Teehaus.

Das Restaurant Lü Bolang (Grüne Welle) servierte Spezialitäten aus dem Süden der Volksrepublik - aber nicht lange. Gäste kritisierten ein kühles Ambiente, schlechten Service und ein mäßiges Speisenniveau. Im Juni 2011 wurde der Komplex wegen Renovierung geschlossen.