Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Mit 43 Jahren hat ein deutscher Mann, statistisch gesehen, sein halbes Leben noch vor sich. Michael Schumacher hat also, wenn er am 25. November in São Paulo zum letzten Mal aus seinem Silberpfeil klettert und den Chauffeurberuf gegen das Rentnerdasein eintauscht, viel Zeit. Lebenszeit.

Die Vollgaspostille "Speedweek" hat sich in der PS-Szene umgehört, was ihr Branchenprimus jenseits der Pisten denn so anstellen könnte. Rennfahrer David Coulthard meint, Schumacher müsse Bundeskanzler werden. Eher James-Bond-Darsteller, glaubt Bernd Mayländer, der in der Formel 1 das Safety Car pilotiert. Streckenarchitekt Hermann Tilke ist sicher: Schumacher, der Regengott, wird Wetterfrosch im Fernsehen!

Wir hätten da noch ein paar Vorschläge. Des Kerpeners mächtiges Kinn qualifiziert ihn für die nächste Nick-Knatterton-Verfilmung. Sein sensibles Hinterteil, das jede kleinste Bodenwelle spürt, prädestiniert ihn als Sofatester bei einem Möbelhaus. Weil der siebenmalige Formel-1-Weltmeister in seiner zweiten Karriere weniger durch Erfolge als mit spektakulären Unfällen glänzte, bieten sich weitere Berufe an: Abbruchunternehmer, Schrotthändler oder Manager eines Autoscooters. Seine Ausflüge ins Grüne könnten ihm sogar Kenntnisse als Botaniker eingebracht haben.

Was immer der Ruheständler auch plant, er wird sich beeilen müssen. Denn die nächste Schumacher-Generation wartet schon auf seine Hilfe. Was liebt wohl sein Sohn Mick, 13? Na klar: Kartfahren.