Schätzungen gehen von weltweit rund 800 Hunderassen aus. Eine Rasse wird in der Regel von einem Zuchtverband definiert. Der größte dieser Verbände ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI), ein weltweit agierender Dachverband, dem Vereine aus über 80 Ländern angeschlossen sind.

Wer die FCI-Rassen eingehender betrachtet, merkt bald, dass es kaum feste Regeln gibt: Einige Rassen unterscheiden sich zum Beispiel durch die Farben der Fleckung (einige französische Laufhunde), andere durch die Größe (wie zum Beispiel die Pinscher). Bei den Spitzen oder Pudeln ist es egal, wie groß sie sind und welche Farben sie haben, es gibt jeweils nur eine Rasse. Bei Nachkommen aus Kreuzungen verschiedener Rassen und Hunden ohne Ahnentafel spricht man von einem Mischlingshund, Bastard oder einer Promenadenmischung. Werden zwei Rassen gezielt gekreuzt, sprechen die Experten auch von Designer- oder Hybridhunden.

Im Mittelalter gab es vermutlich in Europa nur zwölf Hunderassen. Im fünften bis neunten Jahrhundert wurden in germanischen Rechtssammlungen Rassen aufgezählt, die nach ihrer Verwendung eingeteilt wurden: Zu den Jagdhunden zählten Leithunt, Triphunt (Treibhund), Spurihunt (Spürhund), Windhunt und Hapuhunt (Habichtshund), aber auch Schäferhund und Hovawart (Hofhund).

Durch die industrielle Revolution wurde der Hund als Arbeitskraft überflüssig. Es entstanden Wettkämpfe, die vor allem auf das verschiedene Aussehen der Hunde abzielten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als es bereits perfekt organisierte Hundeausstellungen gab, wurden zahlreiche Rassehunde gezüchtet. Durch das Wachstum der Städte kam es auch zu einer Zunahme der Schoß- und Haushunde.

Die Hundezucht im heutigen Sinne (mit Zuchtbüchern) nahm ihren Ursprung in Großbritannien, weil dort aufgrund der großen Beliebtheit an Hundekämpfen die erste kommerzielle Zucht von sogenannten „Bullenbeißern“ geschaffen wurde. Die meisten Hunderassen stammen aus England, danach folgen mittel- und nordeuropäische Länder, Südeuropa, Osteuropa und Russland.

Systematik der Hunderassen.

Die alten Römer waren die ersten, die Hunde nach ihrer Verwendung einteilten. Sie unterschieden zwischen villatici (Wachhunde), pastorales (Hirtenhunde) und venatici (Jagdhunde). Die Jagdhunde wurden zusätzlich unterteilt in sagaces, welche der Spur des Wildes folgten, celeres, welche auf Sicht verfolgten, und pugnaces, welche die Beute anfielen und kämpften. Es folgten Unterteilungen nach Form und Haltung der Hundeohren und nach Schädelformen. Die moderne Systematik von Haushunden nutzt Rassestandards, in denen das Aussehen und Verhalten von Hunden beschrieben wird. Der Standard beschreibt also den idealen Hund dieser Rasse und kann gleichzeitig als Zuchtziel verstanden werden. Die Zugehörigkeit von einzelnen Hunden zu den Rassen wird über Ahnentafeln und Zuchtbücher dokumentiert. Die FCI-Systematik teilt die Hunderassen in zehn Gruppen ein: 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde), 2. Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, 3. Terrier, 4. Dachshunde, 5. Spitze und Hunde vom Urtyp, 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, 7. Vorstehhunde, 8. Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde, 9. Gesellschafts- und Begleithunde, 10. Windhunde.

(ms/Quelle: Wikipedia)