Spezialisiert auf die Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen, arbeitet das Reha Centrum Hamburg mit einem neuen Therapiekonzept. So werden bei Patienten, die an den Folgen eines Schlaganfalls, Schädel-Hirn-Traumas oder anderer neurologischer Krankheiten und Verletzungen leiden und Beeinträchtigung der Hand- und Armfunktion haben, Armeo-Geräte des Schweizer Unternehmens Hocoma eingesetzt. Hocoma ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von automatisierten Therapiegeräten für die Rehabilitation neurologisch bedingter Bewegungsstörungen.

Das Armeo Therapiekonzept beinhaltet eine funktionelle Therapie der oberen Extremitäten durch aktives Selbsttraining mit Hilfe einer robotergestützten Armrehabilitation. Dabei wird in verschiedenen virtuellen Welten die Motorik mit Hilfe von Bewegungssensoren in einer Arm-Orthese trainiert. Bisher führte der Therapeut bei Schlaganfall-Patienten den schwer gelähmten Arm. Diese Hilfe kann aber ebenso ein Roboter geben, wenn bestimmte Bewegungen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen. Dabei liegen die gelähmten Arme und Hände in einer Orthese mit Bewegungssensoren. Dieser „Roboterarm“ unterstützt die verbleibende Armkraft. Die Patienten lernen in verschiedenen virtuellen Welten, ihre Motorik in Alltagssituationen einzusetzen. Ziel ist die Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten und die Ausschöpfung des Rehabilitationspotenzials, damit möglichst wenige Behinderungen zurückbleiben. So können sich Patienten besser auf eine Rückkehr in ihr Zuhause vorbereiten.

In klinischen Studien konnte zudem gezeigt werden, dass Therapien, die eine aktive Mitarbeit und hohe Motivation des Patienten fördern, am effektivsten verlaufen. Der oft lange Rehabilitationsprozess erlaubt jedoch nicht immer eine durchgängige, intensive Betreuung des Patienten durch einen Therapeuten. „Wir versprechen uns eine hohe Effizienz bei der therapeutischen Behandlung“, erklärt der Geschäftsführer Jens Ritter, „indem es repetitive, selbstinitiierte, funktionale und auch selbstständige Therapieübungen ermöglicht. Sogar schwer beeinträchtigte Patienten können Übungen ohne die ständige Unterstützung eines Therapeuten selbstständig ausführen und so ihr ganzes Rehabilitationspotenzial ausschöpfen.“

Dieser Roboter-Arm wird nun auch in der Klinik für Neurologische Rehabilitation im Klinikum Bad Bramstedt eingesetzt. Um sich ein Bild vom Einsatz der Geräte und der durchgeführten Therapieformen machen zu können, sind Vertreter der Firma Hocoma eigens aus der Schweiz angereist und haben darüber hinaus über neue Therapiemöglichkeiten informiert.

Bisher nutzen lediglich 13 Krankenhäuser in Deutschland den Roboter für Schlaganfall-Patienten. Mit der Umsetzung dieses Konzeptes der Firma Hocoma ist das Klinikum Bad Bramstedt mit seinem Tochterunternehmen RehaCentrum Hamburg also eines der führenden Kliniken in Deutschland.