Die Feuerzangenbowle ist eine bekannte Punsch-Variante und trotz des Namens keine Bowle. Sie ist benannt nach der Zange über dem Getränk, auf die brennender, rumgetränkter Zucker gelegt wird. Große Bekanntheit erlangte der Punsch durch den Film „Die Feuerzangenbowle“ aus dem Jahr 1944 (Roman: Hans Reimann und Heinrich Spoerl, 1933).

Als Feuerzange wird das gelochte Blech bezeichnet, auf dem der Zuckerhut über dem Topf liegt. Bei den Studentenverbindungen wird seit dem 19. Jahrhundert auch der Begriff Krambambuli aufgrund der Farbähnlichkeit für Feuerzangenbowle verwendet.

In einem geeigneten Gefäß wird trockener Rotwein mit Gewürznelken, Zimtstangen, Sternanis, Zitronen- und Orangenschalen erhitzt. Nach manchen Rezepten wird zusätzlich Orangen- und Zitronensaft, Orangen- oder Kirschlikör oder auch Schwarztee hinzugefügt. Regional werden auch entsprechende Zutaten beigegeben (beispielsweise Printenlikör im Aachener Land). Ein Zuckerhut wird auf die Zange gelegt und über dem Gefäß platziert. Auf den Zuckerhut träufelt man braunen Rum, bis der Zuckerhut vollständig getränkt ist, und zündet ihn an. Der Zucker schmilzt, karamellisiert und tropft in den Rotwein, was diesem einen besonderen Geschmack verleiht. Auf zwei bis drei Liter Rotwein kommen ca. 0,35 Liter Rum. Zur Vermeidung von Stichflammen wird der Rum nicht direkt aus der Flasche, sondern dosiert aus einer Schöpfkelle nachgegossen.

Meist wird Rum mit 54% Alkoholgehalt für die Feuerzangenbowle benutzt. Wegen des hohen Wassergehaltes ist die Temperatur beim Verbrennen jedoch so niedrig, dass der Zucker überwiegend gelöst wird anstatt zu schmelzen und zu karamellisieren. Durch Verwendung von Rum mit höherem Alkoholgehalt lässt sich dies umgehen. Es muss nun lediglich darauf geachtet werden, dass der brennende Zuckerhut nicht erlischt. Getrunken wird Feuerzangenbowle aus Punsch- oder Groggläsern bzw. Tassen.

Ursprünglich wurde für die Feuerzangenbowle die sog. Feuerzange verwendet. Mit diesem Haushaltsgerät konnten dem Herd- oder Kaminfeuer glühende Holzkohlen z. B. zum Anzünden der Pfeife entnommen werden. Mit der Feuerzange wurde ein Brocken Zucker gepackt, mit Rum übergossen und angezündet. Zucker wurde früher in Zuckerhüten geliefert, die viel größer und härter waren als die heute ausschließlich für Feuerzangenbowle hergestellten Zuckerhüte. Für die meisten Zwecke musste der Hutzucker erst mühevoll zerkleinert werden.

Eine Feuerzangenbowle wird traditionell in der kalten Jahreszeit getrunken, oft in der Adventszeit oder zu Silvester. Die Bowle wird zu dieser Jahreszeit auf Weihnachtsmärkten fertig zum Trinken angeboten und ist auch im privaten Umfeld beliebt. Dazu sind im Handel komplette Sets (meist mit Glasgefäß, Rechaud, der Feuerzange an sich und ggf. weiteren Teilen) erhältlich, mit denen die Feuerzangenbowle zu Hause zubereitet werden kann.

Die weltweit größte Feuerzangenbowle wurde im Dezember 2005 in München am Isartor vorgestellt. Dabei wurden 9.000 Liter Bowle in einem drei Meter hohen Kupferkessel mit 2,50 Meter Durchmesser gemischt und beheizt.[1] Mittlerweile gibt es die größte Feuerzangenbowle in Nürnberg in der Nähe des Christkindlesmarktes.[2]