Das Ziel beim Wrestling ist nicht der Wettkampf, sondern die Zuschauer bestmöglich zu unterhalten. Die kleinen Geschichten, die um das Matchgeschehen und die Akteure herum erfunden werden, sind mit Seifenopern zu vergleichen. Man versucht, die Zuschauer so zu fesseln, dass sie die Show auf Dauer verfolgen.

In der Anfangszeit des modernen Wrestling wurde von Seiten der verschiedenen Promoter versucht, das Wrestling dem Publikum als „echt“ zu verkaufen und deswegen inszenierte man im Ring immer wieder den „Kampf“ zwischen „Gut“ und „Böse“, wobei die Wrestler niemals von ihrer Rolle abweichen durften. Ähnlich wie bei einem Zauberer, war es ungeschriebenes Gesetz, die Geheimnisse nicht nach Außen zu tragen.

Tatsächlich ist Wrestling in allen Einzelheiten inszeniert. Die Abläufe der Matches werden zuvor mehr oder weniger detailliert abgesprochen, wobei der Detaillierungsgrad unter anderem vom Talent und der Erfahrung der Kontrahenten abhängt.

Während der Matches zeigen die Athleten verschiedene Arten von Aktionen, um ihre Gegner zu schwächen. Derartige Wrestling-Kampftechniken existieren in vielen Variationen, deren Ausführung allerdings auch sehr gefährlich sein kann. Der Grundsatz gilt: Je gefährlicher und spektakulärer, desto interessanter für das Publikum. Man unterscheidet im Groben zwischen Sprüngen, Würfen, Haltegriffen, sowie Schlägen und Tritten. Dabei werden die Aktionen so ausgeführt, dass sie dem Zuschauer auf der einen Seite möglichst realistisch erscheinen, auf der anderen Seite aber der Gegner nicht verletzt wird.

Die allgemeine Behauptung jedoch, dass Wrestling eine „vollkommen kontaktlose Kampfart“ sei, ist falsch. Gelegentlich traten durch unsicheren Ausführungen bereits auch Karrierebeendende Verletzungen der Akteure auf.

Wrestler sind Athleten. Sie sind Sportler und trainieren regelmäßig, um ihren Beruf ausüben zu können. Jedoch müssen Wrestler auch über gewisse schauspielerische Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein und authentisch zu wirken.

Jahrelanges Training ist nötig, um sich im Ring sicher bewegen zu können. Dazu besuchen jüngere Wrestler Wrestling-Schulen, die es auch in Deutschland gibt. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die in den Schulen vermittelt werden, ist die Kunst des richtigen Fallens, denn nur so kann man harte Aktionen der Gegner kompensieren. Die ständige Aufrechterhaltung der körperlichen Fitness ist unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen. Je nach Status und Erfolg im Wrestlinggeschäft sind für absolute Topstars Verdienste in mehrfacher Millionenhöhe möglich.

Hulk Hogan, 57, ist der international bekannteste Wrestler aus den USA. Er hat es sogar zu Filmruhm gebracht und ist in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Als Wrestler jedoch tritt der nur noch selten in Erscheinung. (kn)