Gottlieb Wendehals (bürgerlicher Name: Werner Böhm) hatte als Boogie-Woogie-Pianist mit eigener Band bereits mit 16 Jahren verschiedene Auftritte in Deutschland. Sein Geld verdiente er sich als Kaufhaus-Dekorateur. Von 1970 bis 1971 war er Jazz-Pianist in Hamburg – unter anderem im „Jazz House“, „Riverkasematten“, „Logo“, „Dennis Swing Club“, „Cotton-Club“, „Remter“ und im legendären „Onkel Pö“. Er begleitete am Flügel Musikergrößen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Erroll Garner. Ende 1974 startete er als selbständiger Musiker, Texter und Komponist und gründete das „Werner Böhm Quintett“ mit dem „Teufelsgeiger“ Lonzo Westphal, Udo Lindenberg am Schlagzeug, am Bass Hans-Otto Mertens (Manager von Otto Waalkes), Gesang: Knut Kiesewetter und Werner Böhm am Piano und Vibrafon.

1979 erschuf er die Bühnenfigur „Gottlieb Wendehals“, einen schlaksigen, etwas tumben Spaßmacher mit ostfriesischem Dialekt, pomadisiertem Mittelscheitel, schwarzweiß kariertem Jackett und zerfledderter Aktentasche mit Gummi-Huhn unterm Arm. In dieser Manier spielte er verschiedene Spaß-Titel ein, von denen es Herbert (1980) und die Polonäse Blankenese (1982) bis in die deutschen Top Ten schafften, letzterer hielt sich neun Wochen auf dem ersten Platz. 1982, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, wirkte Werner Böhm neben Karl Dall und Helga Feddersen in der Erotik-Klamotte Sunshine Reggae auf Ibiza mit. Ab 1985 reiste er mit vierzehn Musikern als „Gottlieb-Wendehals-Band“ durch Europa. Unter seinem bürgerlichen Namen nahm er 2004 an der ersten Staffel der Fernsehshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil. Im September 2005 zog er für eine Woche in das Haus der Fernsehsendung „Big Brother“ ein. Dort hatte der alkoholkranke Böhm einen Rückfall.

Werner Böhm war von 1981 bis 1989 mit Mary Roos verheiratet.