Ein Kommentar von Alexander Laux

Die Tatsache, dass die 36 Profiklubs in der Ersten und Zweiten Bundesliga in der vergangenen Saison zum fünften Mal in Folge Rekordzahlen erwirtschafteten, ließ DFB-Präsident zu der euphorischen Aussage hinreißen: "Die Liga ist auf einem glänzenden Weg."

Die Attraktivität der Bundesliga ist tatsächlich so groß wie nie, wie der bemerkenswerte Zuschauerschnitt von 42 000 unterstreicht. Dass das Wachstum - anders als in anderen europäischen Top-Ligen - auf der Basis finanziell vertretbarer Risiken weiter vorangetrieben werden soll, ist die richtige Strategie der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die als Dachverband über die Zahlen der Klubs wacht.

Den Zustand des Fußballs in Deutschland nur in rosaroten Farben zu malen, wäre jedoch falsch, schließlich erwirtschaften laut einer Studie von Ernst & Young 44 Prozent der Klubs rote Zahlen. Aus der aktuellen DFL-Analyse geht auch hervor, dass elf Vereine die Auflagen für eine Lizenzerteilung zwar erfüllt hätten, die dafür erforderlichen 64 Millionen Euro aber zu einem Großteil finanziert werden mussten (57 Millionen Euro).

Die Studie weist auch auf einen sich verstärkenden Trend hin, dass vor allem die Vereine in der Zweiten Liga von Wirtschaftskrisen stärker betroffen sind. Die Gefahr, dass ein Verein bei einem Abstieg finanziell ins Schlingern kommt, wächst und damit der Druck auf die Klubs, den Gang in die Unterklassigkeit mit Macht zu verhindern - und notfalls mit viel Geld. Die DFL tut deshalb gut daran, die Lizenzierungsbedingungen zu verschärfen. So wird die Wettbewerbsfähigkeit der Liga in Europa gestärkt.