Das SOS-Kinderdorf in Norderstedt-Harksheide ist eines der ersten überhaupt in Deutschland gewesen. Das erste deutsche Kinderdorf wurde 1956 in Dießen am Ammersee gebaut. Sieben Jahre später entstand 1963 das Dorf Harksheide. Insgesamt gibt es in Deutschland 15 SOS-Kinderdörfer. Weltweit existieren in 132 Ländern derzeit 491 SOS-Kinderdörfer und über 1560 begleitende Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Sozialzentren oder Ausbildungsstätten. Überall sind fast ausschließlich einheimische Mitarbeiter tätig. Die Grundsätze der Hilfe sind bis heute gleich geblieben. Sie soll auch in Zukunft mit neuen Dörfern und Einrichtungen weiter ausgebaut werden.

Neben den Kinderdorffamilien, in denen derzeit etwa 60 Kinder betreut werden, sind in den letzten über vier Jahrzehnten Wohngruppen und ein Kinderhaus für eine vorübergehende Unterbringung entstanden. Dort erfahren Kinder und Jugendliche für einen begrenzten Zeitraum oder auf Dauer Zuwendung, Halt und gezielte Hilfe.

Zudem erhalten Jugendliche, die nach ihrem Auszug aus dem Kinderdorf noch Unterstützung für den Übergang in ein eigenverantwortliches Leben benötigen, ambulante Betreuung. In einer Tagesgruppe werden Kinder und deren Familien begleitet und unterstützt.

Im Ausbildungsbetrieb wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die aufgrund vielfacher Benachteiligungen auf dem Ausbildungsmarkt chancenlos wären, in einem überschaubaren Rahmen eine anerkannte hauswirtschaftliche Ausbildung ermöglicht.

Im SOS-Kinderdorf Harksheide arbeiten engagierte Erzieher, Sozialpädagogen, Pädagogen und Psychologen in enger Kooperation miteinander. Gemeinsamen tragen sie dazu bei, den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen wichtige Grundlagen für ein gelingendes Leben zu vermitteln. (abm)