Am 2. Oktober 1958 wurde die französische Kolonie Guinea in die Unabhängigkeit entlassen. Das Land an der Westküste Afrikas hat etwa zehn Millionen Einwohner und ist rund 250 000 Quadratkilometer groß (Deutschland ist rund 360 000 Quadratmeter groß). Die Hauptstadt von Guinea ist Conakry. Trotz der vorhandenen Bodenschätze lebt der Großteil der Bürger in Armut.

Bereits wenige Jahre nach der Unabhängigkeit wurde Guinea zur Militärdiktatur. 2008 putschte sich Hauptmann Moussa Dadis Camara an die Macht. Am 28. September 2009 verübten Camaras Truppen in der Hauptstadt ein Blutbad an Oppositionellen, mehr als 150 Menschen starben. Die Europäische Union verhängte 2009 ein Waffenembargo.

Von stabilen Verhältnissen kann immer noch nicht die Rede sein: Diktator Camara wurde Ende 2009 bei einem Attentat schwer verletzt, seitdem lebt er im Ausland. Zwar fanden demokratische Wahlen statt: Das Militär hat jedoch immer noch großen Einfluss.

Die Hansestadt Hamburg hat seit Jahrzehnten ein besonderes Verhältnis zur Militärdiktatur Guinea. In der renommierten Führungsakademie der Bundeswehr in Nienstedten wurden seit den 60er-Jahren nach Recherchen des Buchautors Markus Frenzel auch rund 150 Offiziere aus Guinea ausgebildet. Darunter auch Diktator Camara.