Lara Joy wurde viel zu früh geboren. Sie hatte Herz-, Darm- und Sehprobleme. Heute ist sie gesund. Die Geschichte eines kleinen Wunders

Neonlicht, das eintönige Piepsen der Herzrhythmusmonitore, der Geruch von Sterillium liegt in der Luft. In der Ecke des Zimmers ein Glaskasten mit vielen Kabeln und Schläuchen und dazwischen ein kleines wimmerndes Geschöpft. Dieses Geschöpft war ich. Ein kleines etwa 480 Gramm und rund 28 Zentimeter großes Baby, das gerade im fünften Monat geboren wurde. Ich war auf der Welt und konnte weder sehen noch hören. Zudem hatte ich Herzprobleme.

Ich wurde viermal am Herzen operiert, bis es einwandfrei von alleine schlug. Außerdem wurde mir ein künstlicher Darmausgang gelegt und ein Teil von meinem Darm abgeschnitten. Die Ärzte machten meiner Mutter wenig Hoffnung, meine Überlebenschancen waren gering. Doch durch meinen starken Willen zum Leben schaffte ich es.

Das erste Dreivierteljahr verbrachte ich im Krankenhaus. Anschließend war ich für eine kurze Zeit zu Hause. Doch ich habe dort nicht genug getrunken, sodass ich enorm abnahm. Nun musste ich wieder ins Krankenhaus, um künstlich ernährt zu werden. Zwei Wochen später durfte ich endlich nach Hause. Erst mit viereinhalb Jahren fing ich an, richtig gesund zu werden und somit ein normales Leben zu führen.

Meine Mutter erfuhr erst im fünften Monat, dass sie mit mir schwanger war. Und zwei Wochen später mussten mich die Ärzte schon per Kaiserschnitt holen. Es war ein Schock für sie. Sie war gerade erst achtzehn Jahre alt und hatte sich kurz zuvor von meinem leiblichen Vater getrennt. Sie hatte keinen Schulabschluss und schon ein Kind mit sechzehn Jahren bekommen. Mein Bruder hatte einen Hackenfuß und Spreizbeine.

Alle rieten ihr, mich wegzugeben, da sie es nicht alleine mit zwei Kindern schaffen würde, doch sie entschied sich dafür, mich zu behalten. Als ich ein halbes Jahr alt war, kam sie mit meinem Stiefvater zusammen. Sie holte ihre versäumten Schuljahre innerhalb eines Jahres nach und erhielt einen Abschluss. Anschließend machte sie eine Ausbildung.

Sie setzte gleichzeitig alles daran, damit ich vollständig gesund wurde. Sie ging mit mir zur Physiotherapie, Musiktherapie und Ergotherapie - mit Erfolg.

Heute, 15 Jahre später, bin ich komplett gesund. Ich kann hören und sehen, muss allerdings noch eine Brille tragen. Am liebsten lese ich oder unternehme etwas mit meinen Freunden. Ich genieße mein Leben und bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie alles dafür getan haben, damit ich gesund werde und das Leben führen kann, das ich heute führe.