Viele Päckchen-Empfänger vermissen ihre Weihnachtsfeier. Ein Diakon übergibt die Geschenke bei Senioren persönlich zu Hause

Tabea Müller leitet beim Diakonischen Werk Hamburg-West/Südholstein die Wohnungslosenhilfe Norderstedt. Für viele ihrer Klienten ist die fröhliche Weihnachtsfeier, bei der traditionell die 60 Abendblatt-Päckchen verteilt werden, immer ein Highlight in der Adventszeit. „Wir betreuen viele arme Menschen. Die meisten sind sehr einsam und traurig, dass sie kein gemeinsames Fest hatten“, erzählt Müller. Sie hat die Päckchen nun bei der täglichen Essensausgabe verteilt. „Das war etwas unromantisch, aber die Menschen haben sich dennoch sehr darüber gefreut, viele hatten Tränen in den Augen, als sie die Bastelarbeiten und Kinderbilder sahen.“

Die Köster-Stiftung hat schon immer ihre 30 Päckchen an den Wohnungstüren von besonders bedürftigen oder einsamen Senioren verteilt. „Diesmal haben wir ganz bewusst Termine mit den Bewohnern vereinbart, statt einfach zu klingeln. Denn so konnten wir sicherstellen, dass wir mit den Senioren noch ein wenig klönen konnten, das war uns in diesem Jahr besonders wichtig“, sagt Birgit Dewitz von der Seniorenwohnanlage.

Dankbare und gerührte Reaktionen der Senioren

Der Verein Anstoß aus Lokstedt organisierte sonst traditionell am Tag der letzten Lebensmittelausgabe eine bunte Weihnachtsfeier. Am 18. Dezember übergab die Vereinsvorsitzende Dagmar Vogel nun die 120 Päckchen an einem Extra-Stand einzeln an die Bedürftigen.

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Uwe Loose von der Kirchengemeinde Eidelstedt besuchte die Senioren, die sonst zu einer Adventsfeier kamen, zu Hause – natürlich mit Abstand und Maske. „So konnte ich jedem mit dem Paket noch ein paar Worte mitgeben. Viele hatten großen Bedarf zu reden und haben sich sehr über das Geschenk gefreut. Sie waren so dankbar und gerührt, dass jemand an sie denkt“, sagte der Diakon.