Sogar Münzen wurden mit Unterstützung von dänischem Schatzmeister geprägt

So wie in anderen Gegenden Hamburgs begann auch der Aufstieg Poppenbüttels mit dem finanzstarken Engagement einiger Bürger. 1763 und 1765 hatte der Hamburger Kaufmann Hinrich Christian Olde (1727-1789) die beiden Poppenbüttler Mühlen erworben, die nachweisbar dort schon lange standen. Bereits Mitte und Ende des 17. Jahrhunderts sollen eine Kupfermühle am Kupferteich und eine Pulvermühle in Betrieb gewesen sein.

Mit Olde begann laut Chronist Georg-Wilhelm Röpke "eine glanzvolle Zeit". Er ließ die Mühlen ausbauen und eine Kupferraffinerie anlegen. Unterstützt vom dänischen Schatzmeister Heinrich Graf von Schimmelmann schuf Olde eine Münzprägestätte, die zeitweise sehr erfolgreich arbeitete. Als Olde 62-jährig starb, hinterließ er vor allem Schulden. Sein Besitz, für den sich der Name Hohenbuchen eingebürgert hatte, wurde laufend weiter veräußert, die eingeleitete Urbanisierung der Gegend aber fortgesetzt. Der Unternehmer Eduard Lippert ließ die Mühlen stilllegen, den Betrieb auf Milchwirtschaft umstellen. 1910 sollen seine 140 Kühe so viel produziert haben, dass er täglich bis zu 1400 Liter "Kontroll-Kindermilch-Hohenbuchen" nach Hamburg verkaufen konnte. 1938 erwarb die Stadt Hamburg das Gut.

Ein anderes Gut, der Poppenbüttler Hof, war Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Henneberg gelangt. Bruno Henneberg vergrößerte das Anwesen laufend und kaufte 1877 den Hof Treudelberg dazu. Der hennebergsche Besitz umfasste danach fast 500 Hektar und galt als größte landwirtschaftliche Anlage des Alstertals. Das vor 1874 erbaute Gutshaus wurde 1979 abgebrochen. Stehen geblieben ist dagegen die etwas skurrile Mini-Burg Henneberg am Alsterlauf. Henneberg junior (Eduard) hatte es schwer, den Besitz zusammenzuhalten. 1909 verkaufte er Treudelberg, 1930 wurde die Landwirtschaft eingestellt.

Poppenbüttel entwickelte sich jetzt in eine andere Richtung: als Naherholungsgebiet und Wohnort. Auch der Poppenbüttler Markt war ein Magnet. Aus dem ursprünglichen Vieh-, Kram- und Pferdemarkt hatte sich ein Vergnügungsfest wie der heutige Hamburger Dom herausgebildet, zu dem die Menschen von weit her kamen.

Schließlich beteiligte sich Eduard Henneberg 1910 an der Gründung der Alsterthal-Terrain-Gesellschaft, die landwirtschaftliche Flächen in Bauland parzellierte. Poppenbüttels Entwicklung zum städtischen Vorort wurde verstärkt, als 1918 die Strecke der Vorortbahn verlängert wurde.