Sportredakteur Lutz Wöckener durchquerte Marienthal während seines Studiums auf dem Weg zur Uni der Bundeswehr und war gern beim SC Concordia.

Mein Lieblingsplatz

Als Student der Universität der Bundeswehr markierte das Stadion Marienthal, das keine fünf Fußminuten entfernt liegt, für mich die erste Anlaufstelle in Hamburg: Freitagabend, Flutlicht, Fußball, SC Concordia ... Heute ist die Ruine an der Oktaviostraße ein Platz für Erinnerungen an denkwürdige Spiele und große Siege. Ein Feld für Fußball-Romantiker und -Melancholiker. Im Juli 2009 wurde der Betrieb eingestellt, seitdem stirbt hier, ganz langsam, ein großes Kapitel Hamburger Fußballgeschichte. Die Konturen verwischen, die Erinnerungen bleiben.

Das Original

Wer mit Claus Martens durch den Stadtteil spaziert, muss Zeit mitbringen. Jeder Marienthaler scheint den 73-jährigen Kaufmann, dessen Supermarkt bis zur Schließung 2002 das Zentrum des Stadtteils bedeutete, zu kennen. Martens ist hier geboren, lebt an der Kielmannseggstraße, kann stundenlang Geschichten und Anekdoten aus drei Jahrhunderten Marienthal erzählen. Sein "Erbe" ist bereits gefunden. Martens zeigt auf den Kiosk ein paar Häuser weiter: "Wolfgang Hoffmann hat meine Nachfolge bereits angetreten."