Hamburg. An der Barsbütteler Straße fallen am Sonntagnachmittag mehrere Schüsse. Zwei Menschen werden verletzt. Auch ein Messer war wohl im Spiel.

Im Hamburger Stadtteil Jenfeld ist es am Sonntagnachmittag nach einem Streit zwischen mehreren Beteiligten zu Schüssen und zu einem Messerangriff gekommen. Wie die Polizei Hamburg am Montag mitteilte, schwebt ein Mann in Lebensgefahr. Außerdem wurde eine Frau schwer verletzt. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

Laut Polizei seien mehrere Menschen vor einem Kulturverein an der Barsbütteler Straße in Streit geraten. Ein bislang unbekannter Täter habe dann mindestens zwei Schüsse abgegeben. Augenzeugen berichteten von etwa 15 Menschen, sie sich im Hinterhof eines Kiosks geprügelt hätten.

Polizei Hamburg: Schüsse in Jenfeld – zwei Verletzte im Krankenhaus

Ein Rettungswagen der Feuerwehr machte sich gegen 14.40 Uhr auf den Weg zum Tatort an der Barsbütteler Straße. Dort befindet sich eine kleine Ladenzeile. Da die Lage aber noch unklar war, mussten sich die Sanitäter erst einmal selbst in Sicherheit bringen.

Die Polizisten befragten auch mehrere Zeugen in der Umgebung.
Die Polizisten befragten auch mehrere Zeugen in der Umgebung. © TV Newskontor

Kurze Zeit später sei der Tatort von der Polizei gesichert worden, sodass die Helfer eingreifen konnten, hieß es vom Lagedienst der Feuerwehr am Sonntag. Eine 27 Jahre alte Frau hatte sich eine Schussverletzung am Fuß zugezogen. Außerdem fanden die Einsatzkräfte einen 37 Jahre alten Mann vor, auf den mutmaßlich mit einem Messer eingestochen worden war. Er erlitt dabei schwere Verletzungen am Bauch, die laut Polizei lebensbedrohlich sind.

Er wurde umgehend notoperiert. Derzeit befindet er sich auf der Intensivstation, sein Zustand ist weiterhin kritisch.

Diverse Streifenwagen waren vor Ort.
Diverse Streifenwagen waren vor Ort. © TV Newskontor

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Die übrigen Beteiligten seien nach dem Vorfall in den Gleiwitzer Bogen geflüchtet, hieß es weiter. Auf ihrer Flucht seien dann weitere Schüsse abgegeben worden. Zwei geparkte Autos wurden dabei beschädigt. Die Polizei ließ ein Großaufgebot an Kräften zum Einsatzort kommen, darunter mehr als ein Dutzend Streifenwagen. Auch ein Hubschrauber war an der Suche beteiligt.

Wie es in der Polizeimitteilung von Montag heißt, wurden zwei Männer im Alter von 24 und 25 Jahren vorläufig festgenommen. Weil aber kein dringender Tatverdacht gegen sie vorlag, kam zumindest der ältere der beiden noch am selben Tag auf freien Fuß. Der Jüngere wurde ins Untersuchungsgefängnis gebracht, allerdings hing dies mit einem Haftbefehl in anderer Sache zusammen.

Auch mehrere Rettungswagen der Feuerwehr waren im Einsatz.
Auch mehrere Rettungswagen der Feuerwehr waren im Einsatz. © TV Newskontor

Polizei Hamburg: Kugeln schlugen in geparkten Pkw ein

Wie heftig die Auseinandersetzung gewesen sein muss, zeigen die Spuren, die die Beamten am Tatort sicherten. So entdeckten sie an einem der bereits erwähnten Pkw eine kaputte Seitenscheibe an der Fahrerseite und ein Einschussloch in der Karosserie. Eine der möglichen Tatwaffen, das Messer, wurde neben einem E-Roller gefunden.

Die Seitenscheibe eines geparkten Pkw wurde von Kugeln regelrecht zersiebt.
Die Seitenscheibe eines geparkten Pkw wurde von Kugeln regelrecht zersiebt. © TV Newskontor

Noch immer wird nach dem mutmaßlichen Täter gefahndet, die Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet daher Zeugen, die Hinweise auf den oder die Täter geben können, sich unter der Telefonnummer 040/4286-567 89 oder auf einer Wache zu melden.