Hamburg/Malaysia. Frisch verheiratet auf einsamer Insel überleben. Mit diesem Konzept will der Sender Singles zusammenbringen. Was hinter den Kulissen passierte.

Ein Teller für zwei, eine Toilette, bei der mit Meerwasser gespült werden muss, eine Dusche ohne Sichtschutz und Essen aus Konserven – und das in den Flitterwochen. Auf dieses ungewöhnliche Kennenlernen hat sich der gelernte Maurer Niklas aus Hamburg-Wandsbek eingelassen.

Damit wurde er Teil der neuen Sat.1-Datingshow„Gestrandet ... in den Flitterwochen“, die am Mittwochabend (17. April) TV-Premiere feiert. Das Besondere an dem ungewöhnlichen Showkonzept: Die teilnehmenden Singles werden nicht nur per Blitz-Hochzeit vermählt, sondern müssen anschließend 14 Tage auf einer einsamen Insel in Malaysia „überleben“. Dabei sollen sie sich besser kennenlernen und herausfinden, wie gut sie zueinanderpassen.

Vor der Ausstrahlung gewährte Niklas im Abendblatt-Interview einen Blick hinter die Kulissen und ließ dabei durchklingen: So einsam wie von Sat.1 beworben war die einsame Insel gar nicht.

Sat.1: „Gestrandet ... in den Flitterwochen“ – Kandidaten feiern bei Wiedersehen Hochzeit

Auf die Frage, warum er sich für das Format entschieden hatte, hat der Hamburger eine einfache Antwort: „Ich will einfach mal ankommen.“ Eine große Sorge begleitete ihn dennoch: „Meine größte Angst: dass es nicht passt.“ Anders als bei anderen Formaten sollen die Singles hier nach speziellen, von Psychologen ausgewerteten Parametern zusammengebracht werden. Hinzu kommt das Ergebnis einer Speeddatingrunde, bei der der 31-Jährige innerhalb von 30 Sekunden eine Entscheidung für oder gegen sein Gegenüber treffen musste.

Die Freude war groß, als klar war, dass ihm dann wirklich seine Auserwählte zur Hochzeitszeremonie gegenüberstand und Niklas ihr Liebe schwor. Wie rechtskräftig dieses Jawort war, ist fraglich, aber zumindest für eine gewisse Ernsthaftigkeit im Umgang miteinander habe die TV-Hochzeit gesorgt, so Niklas. „Das ist natürlich noch mal etwas anderes, man geht ganz bewusst in das Abenteuer rein.“ Nach der Vermählung wartete auf die beiden buchstäblich der Sprung ins kalte Wasser und rauf auf die – nur mit dem Nötigsten ausgestattete – Insel.

„Gestrandet ... in den Flitterwochen“: So lief es bei Sat.1-Dreh hinter den Kulissen ab

Herausfordernder als die Aufgabe, über zwei Wochen hinweg mit einer fremden Person an seiner Seite keine Langeweile aufkommen zu lassen, war für den sportlichen Niklas aber wohl die knappe Essensrationierung. „Weil ich auch viel und gerne esse.“ Statt auf seine gewohnten 3000 Kalorien am Tag zu kommen, wurde der Hamburger nicht nur erfinderisch in Sachen Fischfang, sondern auch demütig gegenüber seinem privilegierten Leben in Deutschland.

Immer an seiner Seite seine Ehefrau – und das Kamerateam von Sat.1. Denn: Ganz alleine sei man nicht gewesen, aber man habe auch mal Zeit für sich gehabt, verrät der 31-Jährige im Interview. Die Film-Crew sei den ganzen Tag über in Reichweite gewesen. Außerdem habe es auch immer mal wieder Nachtschichten gegeben. Davon zu sehen ist bei der Ausstrahlung natürlich nichts.

Ihrer Intimität hatte das allerdings nicht geschadet, und so kamen sich die beiden schon in ihrer ersten gemeinsamen Nacht im Freiluft-Ehebett ganz nah, wie Niklas im Interview lachend bestätigt. Und das, obwohl das Kamerateam unweit der beiden seine eigenen Zelte aufgeschlagen hatte.

Alles erlaubt bei Sat.1-Show? An diese Regeln mussten sich Kandidaten halten

Ebenfalls immer in Reichweite: medizinische Hilfe. Neben einer Box mit Medikamenten, Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial, mit der sich die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst selbst versorgen konnten, hielt sich für den Notfall auch ein Arzt abrufbereit. Eine Gewissheit, die den Hamburger beruhigt haben dürfte, denn: „Ich habe mir einmal richtig den Kopf gestoßen und hatte ein Loch im Kopf. Ich bin vor einen Baum gelaufen und da ein paarmal gegengehauen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Einfach absägen durfte er die Gefahrenquelle allerdings nicht – so lautete eine der Regeln der Produktion, über die die Zuschauerinnen und Zuschauer allerdings nicht aufgeklärt werden. Auch à la Robinson Crusoe die Insel zu erkunden kam im Sinne der Dreharbeiten für das Paar nicht infrage. Zumindest bei möglichen Überlebenstipps hielten sich die Verantwortlichen zurück. Man habe „alleine klarkommen“ müssen, wie der Hamburger dem Abendblatt erzählt. Ob das am Ende der Weg zum großen Glück war, wird sich noch zeigen.

Sat.1 zeigt „Gestrandet ... in den Flitterwochen“ immer mittwochs um 20.15 Uhr im TV und online bei Joyn.