Musiker mit Behinderung bekommen eine großartige Chance durch ein inklusives Orientierungsjahr.

Hamburg strengt sich an, aber hat noch viel aufzuholen beim Thema Inklusion. Viele Projekte und Sportangebote nennen sich zwar inklusiv, aber oft sind es ausschließlich Menschen mit Behinderung, die daran teilnehmen. Beim inklusiven Orientierungsjahr des Hamburger Konservatoriums ist das anders – hier sind aktuell fünf Musiker mit Einschränkungen Teil des sogenannten Pre-College-Programms und werden in Bandproben, Auftritte und Unterrichtsinhalte voll mit einbezogen.

Für mich war es sehr berührend zu erleben, dass es auch für einen begabten jungen Mann mit Autismus sehr gut möglich ist, Teil einer Band zu sein, wenn die Bandmitglieder – Bachelor-Studenten des Konservatoriums – sich auf seine Besonderheiten einlassen und etwas Kreativität beim Umgang mit ihm entwickeln: darauf achten, welche Zeichen er versteht und wann er aufhören möchte.

Er und der weitere Stipendiat werden von allen als Musiker respektiert, und das stärkt das Selbstbewusstsein. Auch die Bachelor-Studenten lernen, wie sie als Pädagogen künftig inklusiven Musikunterricht geben können – bisher gab es an ihrem Institut das Unterrichtsfach noch nicht. Ein großartiges Modellprojekt, das wir als Abendblatt-Verein gern finanziell unterstützen.