Jeden Tag gehen Anträge für Nachhilfe beim Abendblatt-Verein ein. Wir fördern knapp 100 Hamburger Kinder - wir sind am Limit!

Das zweite Schulhalbjahr für die vielen Hamburger Schülerinnen und Schüler hat begonnen. Jetzt geht es darum, die Versetzung in die nächsthöhere Klasse zu schaffen. Doch viele Kinder hängen noch immer hinterher, haben große Wissenslücken. So kann mittlerweile nur noch etwas mehr als ein Drittel der Grundschulkinder gut oder sehr gut lesen. Das sind sieben Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie. Auch beim Verständnis von Texten haben ähnlich viele Schüler jetzt größere Probleme, wie Erhebungen dazu aus 2022 zeigen. Und es sind vor allem die Kinder aus sozial schwachen Familien, die mehr Defizite als andere haben.

Die Not, die diese Kinder haben, merken wir anhand der Nachhilfe-Anträge, die inzwischen täglich bei uns eintreffen. Darin erklären die Lehrer, dass sie ihre Schützlinge aus eigenen Schulmitteln nicht genügend fördern können und sie somit private Nachhilfe benötigen. Doch auch wir sind mit fast 100 geförderten Schülerinnen und Schülern am Limit – sowohl logistisch als auch budgetär. Unser Spendentopf für diesen Bereich reicht nicht mehr, wir haben ab sofort Aufnahmestopp. Das tut mir unendlich leid für die vielen Schüler, die jetzt den Anschluss an die Klasse verlieren, weil es den Schulen nicht möglich ist, genügend Nachhilfestunden zu organisieren.