Manchmal sind die Geschichten von belasteten Familien schwer zu ertragen - sie erfahren so viel Widerstände. Wie ich da helfen möchte.

Gern besuche ich Familien, die wir unterstützt haben, erfahre so über ihre Lebensgeschichte, über ihre Sorgen und Nöte. Anfang dieser Woche war ich bei einer alleinerziehenden Mutter, die zwei schwerbehinderte jugendliche Kinder hat, die im Rollstuhl sitzen. Beide leiden unter einem Gendefekt, einer sogenannten spinalen Muskelatrophie. Das ist eine seltene, fortschreitende Erkrankung, bei der Nervenzellen, die die Muskelbewegungen steuern, nachhaltig geschädigt werden

Wir haben der Familie nach dem Umzug in eine Erdgeschoss-Wohnung neue Möbel finanziert, und nachdem ich mehr über ihr Schicksal und vor allem die Widerstände erfahren habe, gegen die diese liebevolle, engagierte Mutter mit Behörden, Krankenkasse und Wohnungsfirma fast täglich kämpfen muss, war ich bis ins tiefste Innere erschüttert. Wieder einmal.

Weil ich von so vielen Alleinerziehenden ähnliche Geschichten höre, weil es schwer zu ertragen ist, warum Sachbearbeiter manchmal so unmenschlich agieren, warum Familien mit behinderten Kindern um jede Kleinigkeit kämpfen müssen. Und ich habe mir geschworen, mich hier noch mehr einzumischen, noch mehr für sie zu tun. Ich kann ihnen ihr Schicksal nicht abnehmen, aber ich kann finanziell helfen, bei den Stellen nachbohren und über Missstände schreiben.