Die Szenen, die ich am Frankfurter Flughafen erlebt habe, ähnelten einem Slapstickfilm. Gab es vielleicht eine versteckte Kamera?

Als Reporterin habe ich schon oft vom Flughafen berichtet und natürlich auch in den vergangenen Wochen die Berichterstattung über die chaotischen Zustände an den unterschiedlichen deutschen Destinationen mit Interesse in den Medien verfolgt. Dass ich selber einmal in so einen Albtraum geraten bin, ist eine Erfahrung, auf die ich vergangenen Sonntag am Flughafen Frankfurt gerne verzichtet hätte – wir waren statt drei Stunden 13 Stunden unterwegs, unser Flug war verspätet und alle weiteren Anschlussflüge wurden annulliert, Koffer waren verschwunden etc.

Es ist spannend zu beobachten, was mit einem passiert, wenn man absolut keine Kontrolle mehr über die Situation hat. Wie hilflos man plötzlich ist. Mein Mann und ich fühlten uns wie in einem Slapstickfilm, nachdem dreimal das Gate gewechselt wurde und wir hin und her durch das endlos lange Terminal A wetzten. Ich mutmaßte eine versteckte Kamera, als wir bei einer 200 Meter langen Schlange wartender Menschen vor einem einzelnen Serviceschalter der Lufthansa ankamen. Und ich stellte mir die Berge von Koffern vor, die sich bei all den annullierten Flügen in den Hallen stapeln.

Mir taten vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Flughafen leid, die dort schon seit Tagen so arbeiten mussten, vollkommen unterbesetzt und unterbezahlt, und die Tausende wütende, verzweifelte und zum Teil weinende Passagiere aushalten müssen. Eine Bord-Stewardess hatte vor unseren Augen einen Nervenzusammenbruch, eine andere rief nur noch stur: „Ich habe auch keine Lösung, ich habe auch keine Lösung!“

Da waren wir dann doch richtig glücklich, dass wir noch spätabends mit dem Zug nach Hamburg fahren konnten – und der hatte auch nur eine Dreiviertelstunde Verspätung.