Das Erfolgsgeheimnis: Sie müssen nicht still sitzen, dürfen beim Konzert durch Geräusche mitmachen und anschließend Fragen stellen.

Meine Söhne habe ich so gut wie nie zu Konzerten in die Laeiszhalle oder die Elbphilharmonie mitgenommen. Klassische Musik war nie ihr Ding, sie fanden schwerer Zugang dazu als zu HipHop- und Rap-Songs und ich hatte Sorge, dass sie mit ihrer Unruhe andere Konzertbesucher stören würden.

Doch gerade kürzlich habe ich erlebt, wie einfach es sein kann, Kinder für klassische Musik zu begeistern. Erfolgsgeheimnis: Sie müssen nicht still sitzen, dürfen beim Konzert durch Geräusche mitmachen, anschließend Fragen stellen und die Instrumente von Nahem begutachten. So habe ich es gerade bei dem Konzert zweier junger Musiker im Spielhaus im Karolinenviertel erlebt. Sie wurden über den Verein Live Music Now Hamburg vermittelt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Künstler auf diese Weise zu fördern.

Und selten hatte ich auch so viel Spaß dabei, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel oder Georges Bizet zu hören. Zu erleben, wie die Kleinen mitschwingen, die Arme bei lauten Tönen heben und zu „Carmen“ mit den Füßen stampfen, war einfach wundervoll. Alles kindgerecht und liebevoll erklärt. Wie gut, dass es Vereine wie Live Music Now gibt, die genau das bezwecken: Niedrigschwellig klassische Musik zu Menschen zu bringen, die damit sonst wenig in Berührung kommen.