Ein Mann mit geistiger Einschränkungen bedient in einer schicken Gaststätte – und alle Gäste freuen sich darüber. Nachahmer erwünscht!

Kürzlich waren wir in einem schicken Eppendorfer Restaurant essen. Das Essen war lecker, die Weine prima, doch ganz besonders war der Service. Einer der Kellner war nämlich ein junger Mann mit einer geistigen Einschränkung. Bei ihm dauerte manche Bestellung etwas länger, aber die riesige Freude, mit der er sie aufnahm, seine Zugewandtheit und die Ernsthaftigkeit, mit der er die Speisen gemeinsam mit dem anderen Kellner an den Tisch brachte, veränderte die Atmosphäre im ganzen Raum. Dieser junge Mann war spürbar Teil des professionellen Teams und er liebte diese Arbeit so offensichtlich, dass alle Gäste um uns herum auch anfingen zu strahlen, sobald er an ihren Tisch kam.

Und ich fing an darüber nachzudenken, dass genau das für mich Inklusion bedeutet. Dass für Menschen mit einer geistigen Behinderung nicht nur extra Werkstätten und Restaurants geschaffen werden, bei denen der Besucher vorher weiß, dass sie Teil eines sozialen, bezuschussten Projekts sind. Wie viel schöner wäre es, wenn jedes Restaurant zumindest einen Menschen mit Behinderung beschäftigen würde! Dass das nicht mehr die Ausnahme ist, sondern zum Normalfall wird.