Wer will, dass seine Texte künftig von Google besser gefunden werden, muss erst einmal die deutsche Sprache vergessen.

Die Produktion meiner Texte für die Online-Ausgabe des Abendblatts ist für mich ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Allerdings bin ich weit davon entfernt, ein digitaler Profi zu sein.

In einem Seminar diese Woche wollte ich deswegen lernen, wie ich die Reichweite meiner Texte noch verbessern kann, wie Google sie also besser findet. Falls Sie das auch für Ihre Arbeit einmal machen möchten, seien Sie gewarnt: Um „SEO (Search engine optimization) für Professionals“ – so der Seminar-Titel – zu durchdringen, muss man erst einmal die deutsche Sprache vergessen.

Denn wichtig sind fortan Keywords, Local Search Results, Tools, Rankings, Headline Checker sowie Content Kreation und Distribution. Nicht zu vergessen die ganz wichtige SEO-Gap-Analyse, die mir anhand einer Balkentabelle beschreibt, welche Wörter ich in meinen Text einbauen sollte, um von Google gefunden zu werden – egal, ob das zum Inhalt passt, Hauptsache gutes Keyword. Aha! Und als dann der nette Seminarleiter, Berufsbezeichnung Digital Architekt, sagte: „Oh, Sabine hat gespoilert“ – bin ich gedanklich vollends ausgestiegen. Dabei hatte ich doch nur zu schnell im Chat geantwortet.