Bei dem tollen Projekt Kunstpioniere überwinden gerade Schüler aus bildungsfernen Familien ihre Hemmschwelle vor einem Museum

Das Projekt Kunstpioniere, bei dem Schülerinnen und Schüler ein Schuljahr lang zu einer Ausstellung forschen, zeigt, wie wunderbar kreativ Schule sein kann. Denn es lässt vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien erleben, wie schön und interessant Kunst sein kann. Viele der teilnehmenden Jugendlichen waren mit ihren Eltern noch nie im Museum, oft ist es eine finanzielle Frage, aber für viele ist eine Kunstausstellung auch ein Mysterium. Die Vorbehalte sind groß, die Werke vielleicht nicht zu verstehen. Deswegen ist es wunderbar, dass nicht nur die Kinder von dem Projekt, das ihnen eine neue Welt zeigt, profitieren, sondern sie dann auch ihren Eltern im Museum ihre Werke zeigen können. Das baut Hemmschwellen ab.

Gerade hatte ich eine spannende Begegnung mit dem Künstler und Schauspieler Lars Eidinger und dem Zeichner Stefan Marx, deren Bilder derzeit in der Kunsthalle zu sehen sind. Beide kommen aus kunstfernen Haushalten und bedauern, nicht schon als Kind mehr Kunst erlebt zu haben. Aber Marx hat dafür nun auch ein ähnliches Erlebnis wie die Kunstpioniere, denn er hat seinen Eltern inzwischen seine provokativen Werke nähergebracht.