Sina (16) wird in der Schule gemobbt, Julia (23) gerät bei ihrer ersten Arbeitsstelle häufig mit Kolleginnen aneinander, Emil (17) traut sich kaum etwas zu, bei Linn (18) kracht es immer wieder im Elternhaus. Sie sind mögliche Klienten und Klientinnen für ein Coaching bei „Heroes for Heroes“. Auf dieser Online-Plattform helfen Coaches Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren in Krisensituationen.
Die Quickbornerin Angelika Riedler gründete die gemeinnützige Unternehmergesellschaft im Februar 2020 und wird inzwischen von 71 ehrenamtlichen Coaches aus ganz Deutschland unterstützt. „Egal, welches Thema einen jungen Menschen belastet – Schule, Stress mit den Lehrern, Eltern oder Freunden, Mobbing, mangelndes Selbstvertrauen, Sexualität, Ernährung, Körperbewusstsein, Berufsorientierung, soziale Medien, Süchte und vieles mehr. Wir sind für sie da“, sagt die Kauffrau, „und wir coachen sie kostenlos.“
Wünsche der Jugendlichen im Vordergrund
Die 53-Jährige hat selbst Mobbing-Erfahrungen und mochte als Kind wegen eines angeborenen Sprechfehlers vor anderen kaum sprechen, war sehr introvertiert. Sie hätte sich in der Schulzeit jemanden gewünscht, „der für mich da ist, mir einfach mal zuhört und mich bei meinen täglichen Herausforderungen unterstützt“. Solch eine Herausforderung kann die Unsicherheit vor einem Bewerbungsgespräch sein oder auch die Frage, wohin das eigene Leben führen soll. Beim Coaching stehen die eigenen Wünsche der Jugendlichen im Vordergrund.
„Das Schulsystem zeigt oft, was ein Kind alles nicht kann, worin es nicht ,gut genug‘ ist, anstatt seine Stärken zu fördern“, sagt Coachin und Mentorin Riedler. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass sie wundervolle Menschen mit individuellen Stärken und Talenten sind, die es zu entdecken und zu entwickeln lohnt.“
Die Gründerin will etwas zurückgeben
Über die Website können die jungen Frauen und Männer wählen, ob sie online oder offline arbeiten möchten, welcher Coach für sie infrage kommt. Die Coaches haben eine Vorlage von „Heroes for Heroes“, wie die Beratung erfolgen soll. „Sie wissen genau, mit welchen Fragen sie zum Kern der Probleme kommen, und haben einen ganzen Werkzeugkasten von Methoden, mit denen sie helfen können“, sagt Angelika Riedler.
Sie ist das beste Beispiel für die Wandlung von einem schüchternen Kind zu einer selbstbewusst auftretenden Frau. Schon immer habe sie sich sozial engagieren wollen, sagt die Mutter eines 19-jährigen Sohnes, der Game Creator werden will. Nun könne sie etwas zurückgeben, weil es ihr gut gehe.
Internationale Erweiterung erwünscht
Am liebsten möchte Angelika Riedler „Heroes for Heroes“ ganz groß werden lassen, sogar international. Das zeigt sich schon jetzt, Mitarbeiterin Dorothea Zalecki arbeitet auf Bali und lebt dort das „digitale Nomadentum“. Sie macht Social Media und Instagram. Die Mitarbeiterinnen von „Heroes vor Heroes“ stellen sich mit ihrer Lebenseinstellung auf der Internetseite vor.
Wie Svenja Göbel, tätig im Bereich Happiness Support: „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man denkt, nicht gut genug zu sein oder nicht geliebt zu werden. Ich hätte mir damals Ansprechpartner für meine Probleme gewünscht. Hier hast du die Chance diese zu finden.“ Karoline Hinkfoth, Sponsoring/Finanzen, Planung und Weiterentwicklung von Angeboten wie Workshops, empfiehlt: „Träumt groß, es lohnt sich!“
Weitere Sponsoren gesucht
Menschen mutig zu machen, sich etwas zuzutrauen und neue Wege für sich zu finden – dafür braucht es vielleicht manchmal nur einen „Heroe“, der dem anderen auf die Sprünge hilft. Dafür sucht „Heroes for Heroes“ weitere Coaches und Sponsoren.
Infos und Kontakt unter: https://heroes-for-heroes.com. Instagram: instagram.com/heroes.for.heroes. Facebook: facebook.com/heroesforheroes13/
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