Schulprojekt

Schüler produzieren Stoffbeutel mit Hamburg-Motiven

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Heike Wander
Stoffbeutel-Aktion der Stadtteilschule Stellingen

Stoffbeutel-Aktion der Stadtteilschule Stellingen

Foto: Julia Muhs

Das Projekt der Stadtteilschule Stellingen sucht Vertriebspartner, die Taschen können online bestellt werden.

Die Klimarettung und die große Bewegung junger Menschen für „Fridays for future“ sind in der Coronazeit ins Hintertreffen geraten, nicht aber das Engagement von Hamburger Schülern und Schülerinnen der Stadtteilschule Stellingen. Sie haben Cläre Bordes (69) an ihrer Seite, die seit Jahrzehnten Umweltprojekte mit ihnen entwickelt und durchführt – im In- und Ausland. „Plastik war gestern“ ist die Botschaft, auch 2019 in Mexiko bei einem Projekt für Rucksäcke. „Dort entstand schon die Idee für unsere neuen Stofftaschen mit Hamburg-Motiven“, sagt die ehemalige Lehrerin. Bordes ist zwar seit fünf Jahren in Pension, doch sie betreut weiterhin Projekte und Wettbewerbe für ihre ehemalige Schule.

Zusammen mit den Motiven Hammaburg oder Hamburger Hafen wird der Slogan „One Morning, Corona will be Yesterday“ seit Dezember 2020 von Schülern auf Hunderte Stofftaschen gedruckt. Dieser Spruch soll Hoffnung machen auf eine unbeschwertere Zukunft. Er ist auf englisch, weil auch die Pandemie international ist. „Die am Projekt beteiligten Schüler sind wie die Stadt Hamburg sehr weltoffen und sprechen alle Englisch, sie haben es sich so gewünscht“, sagt Cläre Bordes.

Die Beutel sind bio und fairtrade. Bedruckt werden sie in Hamburg bei einer Siebdruckerei. Dort dürfen die Schüler kostenlos an den Maschinen arbeiten und werden dabei von der Besitzerin fachkundig angeleitet. Nur die Farbe muss beschafft werden.

In einigen Supermärkten kann man die Taschen kaufen

Die 15 am Projekt beteiligten Ehrenamtlichen sind Schüler und Ehemalige der Stadtteilschule Stellingen im Alter von 13 bis 25 Jahren. Sie kommunizieren zurzeit per WhatsApp, Zoom-Meeting oder telefonieren, manchmal treffen sich einige mit Abstand in der Schule. „Wir vermissen natürlich den direkten Austausch, wo wir diskutieren, Ideen entwickeln. Früher sind wir auch viel auf Feste gegangen und waren für unsere Projekte unterwegs. So können die Schüler am besten demokratisches Handeln lernen und sich mit anderen austauschen“, sagt Cläre Bordes. Das mache Jugendliche reif und selbstständig.

Nun suchen sie zusammen neue Wege, auch für den Vertrieb der Taschen. In einigen Supermärkten kann man diese schon kaufen, weitere Kooperationen sind in Sicht. Jeder kann die Stoffbeutel online bestellen: für fünf Euro pro Stück. Davon gehen zwei Euro als Spende an „Hinz & Kunzt“. Denn gerade in der Corona-Zeit sei es für Obdachlose besonders schwer, mit dem alltäglichen Leben klarzukommen, sagt Cläre Bordes, „deshalb hat auch ,Hinz & Kunzt‘ mehr Hilfebedarf als sonst“.

Die Aktion soll weiterlaufen, „bis Corona vorbei ist“. Sosehr auch Bordes sich auf diese Zeit freut, ist sie doch zuversichtlich, bis dahin mit ihrem Projekt nachhaltig helfen zu können.

Online-Shop für die Stofftaschen: www.plastikwargestern.de