Hamburg. Früher war ein Coaching verpönt, heute ist es oft Pflicht für Führungskräfte – zum Glück, denn nicht alle sind Naturtalente

Als ich junge Redakteurin war, war es unter den damaligen Chefs nahezu verpönt, ein Coaching mitzumachen. Womöglich auch noch eins, in dem man von einer Psychologin erfährt, wie man gut führen kann. Später wurden diese Seminare verpflichtend für alle angehenden Führungskräfte, und ich bin froh, über jeden Tipp, den ich dort erhalten habe. Denn zu lernen, wie man gut motiviert, aber auch konstruktiv kritisiert und Konflikte sachlich löst, ist wichtig.

Kürzlich hatte ich gemeinsam mit meinem Mensch-Team einen Workshop zum Thema Umgang mit schwierigen Fällen. Dort hat uns eine sehr kompetente Ex-Leiterin der Telefonseelsorge erklärt, wie wir mit den vielen traurigen, vom Schicksal gebeutelten Menschen, die wir so häufig am Telefon haben, sorgsam umgehen können, ohne uns selber damit zu sehr zu belasten. Denn Mitfühlen und Ernstnehmen sind sehr wichtig, aber die Probleme der anderen mit nach Hause zu nehmen, ist nicht gut. So haben wir ganz praktische Methoden an die Hand bekommen, um unsere Arbeit empathisch und professionell durchführen zu können. Diese Art Coaching ist nachhaltig und hilft mir auch in anderen Lebenssituationen.