Vorlesen

Leseorte und Botschafter gesucht

| Lesedauer: 2 Minuten
Kinder lieben es, wenn Erwachsene ihnen aus Büchern vorlesen

Kinder lieben es, wenn Erwachsene ihnen aus Büchern vorlesen

Foto: Arno Burgi / dpa

Das Förderprogramm Librileo unterstützt sozial schwache Familien mit Bücherboxen. Dazu lesen ausgesuchte Hamburger aus Kinderbüchern vor

Das Lesen und Vorlesen ist in vielen Familien leider nicht selbstverständlich. Vor allem in Familien mit nur einem Elternteil oder in Familien, die nur ein kleines Budget zur Verfügung haben, fehlen oft die finanziellen Mittel, um den Kindern neue Kinderbücher zu kaufen. „Häufig mangelt es auch einfach nur an Zeit und Ruhe, um gemeinsam zu lesen“, berichtet Anna. Sie ist Lesebotschafterin bei Librileo. Das bundesweite Leseförderprogramm unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Franziska Giffey gibt es seit Kurzem auch in Hamburg. Dabei gehte es um die Lesefrühförderung von Kindern bis zu sechs Jahren aus Familien mit geringem Einkommen, die Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket haben.

Das Programm besteht aus Lesestunden für die ganze Familie, in denen ausgebildete Botschafter Kinderbücher vorlesen. Gleichzeitig erhalten die Eltern Tipps und Tricks für das Vorlesen zu Hause. Die Lesestunden finden in Bibliotheken, Kinder- und Jugendtreffs und anderen sozialen Einrichtungen für Familien statt, wie zum Beispiel auch im SterniPark Kinderhaus in der HafenCity und in Harburg, im Kulturpalast in Billstedt oder Bürgertreff Großlohe.

Es gibt kostenfreie Schnupperstunden

Begleitend zu den Lesestunden erhalten alle teilnehmenden Familien vier Bücherboxen pro Jahr, die den Teilnehmern nach Hause geschickt werden. Jede Box passt zum Alter und der Entwicklungsphase des Kindes. Enthalten sind ein Kinderbuch, ein Spiel und ein Ratgeber mit Tipps für den Alltag.

Die Teilnahme an dem Leseförderprogramm erfolgt im Rahmen einer Mitgliedschaft, sie kostet 120 Euro pro Jahr. Familien, die über ein geringes Einkommen verfügen und Leistungen wie beispielsweise Hartz IV beziehen, können den Mitgliedschaftsbeitrag für das Librileo Leseförderprogramm über das Bildungs- und Teilhabepaket erstattet bekommen. In kostenfreien Schnupperstunden kann das Angebot von Librileo zudem erstmals getestet werden. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn Familien, die am Anfang eher skeptisch waren und Bücher uncool fanden, plötzlich regelmäßig zu den Lesestunden kommen und sogar eigene Kinderbücher zum Vorlesen mitbringen“, berichtet Anna. In Hamburg werden derzeit weitere Leseorte und Lesebotschafter gesucht, die sich gemeinsam mit Librileo für bessere Bildungschancen engagieren möchten.

Weitere Infos: www.librileo-gemeinnuetzig.de