Ehrenamt

Ehrenamtliche Paten für neue Demenz-WG gesucht

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Es werden Paten für Demente in einem neuen WG-Projekt gesucht

Es werden Paten für Demente in einem neuen WG-Projekt gesucht

Foto: Marcelo Hernandez

Für Demente ohne Angehörige gibt es ein neues Projekt. Gewünscht sind Ehrenamtliche, die bei der Begleitung helfen

Der Name des Projekts klingt nach Aufbruch: SUN, also das englische Wort für Sonne. Dieser Bezug ist gewollt, auch wenn SUN eigentlich für die Anfangsbuchstaben der Begriffe „Selbstbestimmt, Unterstützt, Nachbarschaftlich“ steht. Mit SUN wagt die Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften einen in Deutschland völlig neuen Weg.

Dank der Koordinationsstelle gibt es in Hamburg zwar bereits 15 Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige, vor allem für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Viele Familien ziehen für einen betroffenen Angehörigen eine überschaubare WG einem Heim vor. Das Problem: Das Leben in solchen WGs kann nur funktionieren, wenn Familienmitglieder mit anpacken, etwa an Wochenenden kochen oder Ausflüge begleiten. Was im Umkehrschluss bedeutet. wer keine Angehörigen hat, die sich kümmern können, hat keine Chance auf einen Platz in einer solchen Wohngemeinschaft.

Die Menschen mit Demenz haben rechtliche Betreuer

Genau hier setzt das Projekt SUN an. In die WG, die ab Februar in St. Georg für Menschen mit Demenz und Pflegebedarf eröffnet wird, sollen gezielt Betroffene einziehen, die weder Angehörige noch ein soziales Umfeld haben, das sich um sie kümmern kann. Sie haben aber einen rechtlichen Betreuer.

Mehrere Betreuer hat die Koordinierungsstelle bereits ins Boot geholt. Sie haben Interesse signalisiert, ihre Klienten in der SUN-WG unterzubringen, die im Zuge der Sanierung der denkmalgeschützten Altbauten der Heerlein- und Zindler-Stiftung (Koppel 17) eingerichtet wird. Die Gesundheitsbehörde hat 15.000 Euro Starthilfe bewilligt. Die Berufsbetreuer kümmern sich weiter um die rechtlichen Angelegenheiten.

Es gibt eine Aufwandsentschädigung für Begleiter

Dringend gesucht werden jetzt ehrenamtliche Wohnpaten, die gegen eine Aufwandsentschädigung mit den Pflegebedürftigen etwas unternehmen – vom Spaziergang über den Arztbesuch bis zu Spiele-Nachmittagen. Der zeitliche Aufwand liegt bei ungefähr drei Stunden in der Woche, dazu kommt einmal im Monat eine Sitzung mit den WG-Verwaltern und den Betreuern.

( pw )