Meinen Söhnen fehlt bei der Organisation von Reisen noch die Weitsicht. Zum Glück gibt es ein familiäres Back-up

Kinder im jugendlichen Alter fordern ja größtmögliche Selbstständigkeit. Doch sobald es bei meinen Söhnen um die Organisation ihrer Reisen geht, fehlt es ihnen noch an Weitsicht und Eigenständigkeit. Wunderbares Beispiel dafür lieferte mein Jüngster einen Abend vor seinem Abflug nach Paris, wo er eine Freundin besuchen wollte. Auf meine Frage: „Holt Molly dich dann am Flughafen ab?“, antwortete er: „Äh, keine Ahnung.“ Ich: „Weiß sie denn, wann du ankommst?“ Er: „Nö.“ Nach kurzem Whats­App-Dialog mit Molly sagt mein Sohn: „Sie ist gar nicht da, kommt erst abends wieder.“ Ich denke, das ist ja eine super Absprache, und sage: „Du kannst mit der Metro zu ihr fahren. Hast du meine letzte E-Mail gesehen, in der ich dir geschrieben habe, wie du ins Zen­trum kommst?“ Er: „Oh, die habe ich gelöscht, sah unwichtig aus.“ Ich werde langsam sauer. „Hast du wenigstens Mollys Adresse?“ Er, langsam peinlich berührt: „Äh, nee, ich frage sie gleich mal danach.“ 30 Minuten später ist alles geklärt und wir müssen lachen. Mein Sohn weiß, dass er nicht ungeschoren davonkommt. „Dann hast du wenigstens wieder Stoff für deine Kolumne“, sagt er. Richtig!