Manchmal gibt es Tage, über die man sich noch lange freuen kann – wenn zum Beispiel Busfahrer besonders freundlich sind

Manchmal gibt es Glückstage, da passieren ungewöhnliche Dinge, an denen ich mich noch lange erfreuen kann. So war ich letztens spät dran für einen wichtigen Termin, die S-Bahn fuhr nicht weiter, ein Bus war zum Glück eingesetzt. Dem Fahrer erzählte ich gut gelaunt von meiner kleinen Not, und da die Fahrstrecke nicht dicht befahren war, hielt der gute Mann ausnahmsweise direkt vor dem Gebäude, zwinkerte mir zu und machte die Tür auf. Ich war sprachlos – und kam pünktlich zu meiner Veranstaltung. Am gleichen Tag musste ich abends den Schnellbus und danach eine U-Bahn nehmen. Es waren bis dorthin nur zwei Busstationen. Der Fahrer fragte, wo ich hinwolle, und sagte: „Das wird mit meinem Bus viel teurer, ich lass’ Sie die zwei Stationen umsonst mitfahren, kaufen Sie an der U-Bahn dann die Fahrkarte.“ Selten bin ich so fröhlich mit dem Nahverkehr gefahren.

Als ich am nächsten Tag in die Redaktion ging, traf ich eine Kollegin. Sie erzählte, sie sei am Tag davor Bus gefahren und der Fahrer hätte jeden Einsteigenden einzeln begrüßt – das sei so schön gewesen. Hat der HVV vielleicht unbemerkt einen „Tag der netten Busfahrer“ eingeführt?