Das Haus der Jugend in Eidelstedt bietet den neuen Trendsport an. Interessierte können dorthin kommen oder zum „Wheelchair Skate Jam“ am 12. Mai

Natürlich kribbelt es, wenn Anne Sophie Ohlhoff oben an der Rampe steht. Unsicherheit, soll ich oder lieber nicht? Da geht’s schließlich ziemlich steil runter. Kontrolle ist dann so eine Sache. Überwinden die andere. Also – ab: Die Räder laufen lassen. „Unten ist es dann einfach cool, wenn man die Ängste oder den Respekt vor dem Hindernis überwunden hat. Das ist echt ein Glücksgefühl“, sagt sie. Anne Sophie fährt seit sie ein Kind ist im Rollstuhl - sie hat Spina bifada, besser bekannt als offener Rücken. Das heißt aber nicht, dass die 17-Jährige keine Spannung, Herausforderung und Nervenkitzel sucht. „Ich fand den Sport von Anfang an cool und auch, dass er im Rollstuhl möglich ist“, erzählt sie. David Lebuser sei „Schuld“ an ihrem aufregenden Hobby. „Meine Physiotherapeutin hat mir bei der Krankengymnastik einen Artikel über David gezeigt und was der so macht“, erzählt Anne Sophie, „das wollte ich ausprobieren und bin dann nach Hamburg in den Inselpark gefahren, wo David einen Workshop veranstaltete.“

Das war vor vier Jahren. Und seitdem ist sie dabei. David Lebuser ist Deutschlands erster Wheelchair-Skater, seit fast sieben Jahren schon. Er will sich testen, das Adrenalin spüren, Grenzen ausloten. Und er will seine Erfahrungen an andere Rollis weitergeben, an solche wie Anne Sophie. „Die Kids sollen sich selbst ausprobieren und sehen, was man mit einem Rollstuhl alles machen kann“, erzählt der 31-Jährige.