Ursprünglich hatte Jessica Blehm ein Kartenspiel entworfen, um mit ihrer schizophrenen Mutter zu kommunizieren. Jetzt ist es ein Start-up-Projekt

Wenn Freunde oder Bekannte von Jessica Blehm bei einem Treffen ihr Smartphone herausholen, hört die Kommunikation untereinander nicht auf, sondern geht erst richtig los. Denn die 17-Jährige hat die App „Next Level Talk“ entwickelt – ein Gesprächsspiel, das in psychologische und philosophische Tiefen führen kann. Genauso sorgt es aber auch für Heiterkeit in der Runde, wenn ein Spieler die Aufgabe bekommt, die anderen 30 Sekunden lang anzugrinsen.

Ursprünglich hatte Jessica Blehm eine Art Kartenspiel entworfen, mit dem Ziel, ihre an Schizophrenie erkrankte Mutter besser zu verstehen. „Ich wollte endlich mit Mama sprechen und ihre Mauern durchbrechen“, sagt sie. Dafür schrieb sie Fragen auf, ergänzte für mehr Spaß und Abwechslung Aufgaben und Zitate. „Wenn ich durch die Stadt laufe, was zaubert mir am leichtesten ein Lächeln ins Gesicht?“, ist eine der Fragen, „Nimm eine Sprachnachricht auf deinem Handy auf, die sich an dein zehn Jahre älteres Ich richtet“, eine Aufgabe, „Der Mann mit einer neuen Idee ist ein Spinner, bis diese sich als erfolgreich erweist“ ein Zitat (von Mark Twain). Reihum wird in dem „Team“ vorgelesen, wobei das T für Tanz steht, also im Moment Spaß zu haben, E für die Ehrlichkeit zu sagen, was als Erstes in den Sinn kommt, A für Aufmerksamkeit und M dafür, andere Meinungen zu respektieren.