Viel Autisten grundehrlich, geradeheraus und oft mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet. Man muss sich nur auf sie einlassen

Als ich einem Kollegen ein Bild von Felix zeigte (siehe Artikel), der das ­Asperger-Syndrom hat, sagte er, man sehe das dem Jungen gar nicht an. Autisten sehen ja auch nicht anders aus und verhalten sich meistens normal, aber dann kann eine für sie unerträgliche Situation kommen und sie rasten aus. Wichtig ist, dass ihr Umfeld damit umzugehen lernt und dass es mehr Aufklärung und damit auch mehr Verständnis in der Öffentlichkeit für sie gibt. Die von mir beschriebene Familie Martens hat im angelsächsischen Sprachraum so positive Erfahrungen im Umgang mit ihrem autistischen Sohn gemacht, dass sie für ihn nun ein Auslandsjahr in Neuseeland plant, wo viele Schulen – anders als bei uns – sehr offen mit Autismus umgehen.

Beide meiner Söhne sind mit Jungen befreundet, die das Asperger-Syndrom haben. Und diese beiden Jugendlichen sind etwas ganz Besonderes, ich mag sie sehr gern. Sie sind grundehrlich, geradeheraus und beide jeweils mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet. Der eine hat unsere IT-Probleme in Sekunden gelöst, der andere hat uns mit seinem tiefen Geschichtsverständnis überrascht. Wir haben stundenlang gemeinsam diskutiert.