Die Bochumerin hat die Glasknochenkrankheit und spielt demnächst in einer Folge der Hamburger TV-Serie „Notruf Hafenkante“ mit.

Seit 2006 zeigt das ZDF Folgen der Vorabendserie „Notruf Hafenkante“, die in Hamburg spielt. Am 28. März ist eine ungewöhnliche Folge zu sehen. In „Unzerbrechlich“ geht es um den umstrittenen Leiter des Instituts für Humangenetik, Dr. Julius Richter (Wanja Mues). Er verlässt das Institut, um einen neuen Job in England anzutreten, verunglückt aber auf dem Weg dorthin mit dem Auto. Vorher hatte eine Gruppe von Aktivisten gegen ihn demonstriert, auch die mit der Glasknochenkrankheit lebende Cora Liberti (Kübra Sekin). Regisseurin Lena Knauss berichtet, wie diese Folge entstanden ist: „Üblicherweise wird erst eine Geschichte geschrieben und dann besetzt. Hier war es umgekehrt: Die Rolle der Cora wurde extra für Kübra Sekin entwickelt, nachdem Studio-Hamburg-Produktionschef Michael Lehmann sie auf einer Veranstaltung kennengelernt hatte. Es ist zwar ein kleines Wagnis, jemanden ohne Filmerfahrung eine Hauptrolle spielen zu lassen. Aber als ich Kübra getroffen habe, war ich sofort von ihrem Charisma und ihrer positiven Energie angetan.“ Es sei ihr wichtig gewesen, dass das Drehbuch Kübras Lebensrealität glaubhaft widerspiegelt, „dass wir als Nicht-Behinderte nichts Unrealistisches über den Alltag von behinderten Menschen erzählen“, sagt die Regisseurin. Deshalb hätten sie gemeinsam das Drehbuch durchgesprochen und Szenen angepasst.

Sind körperlich und geistig behinderte Menschen im TV und auf der Leinwand unterrepräsentiert?