Seit einem Jahr gibt es sogenannte Teilhabeberatungsstellen, bei denen Menschen mit Behinderung Hilfe finden

Domenique Geiseler hat gerade die Mutter eines 17-Jährigen beraten, der wegen einer Spina bifida, einer angeborenen Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks, Hilfe im Alltag benötigt. Sie sucht gemeinsam mit der Mutter nach einer sinnvollen Assistenz für den Jugendlichen, der sowohl pflegerisch als auch in vielen einfachen Handlungen unterstützt werden muss. Die Sozialpädagogin leitet die Teilhabeberatung der Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus e. V. (ASBH Hamburg e. V.). Seit einem Jahr bietet der Verein eine von acht Anlaufstellen in Hamburg, die bei Fragen zur Teilhabe weiterhelfen. Teilhabe bedeutet, dass Menschen mit einer Behinderung möglichst selbstbestimmt und gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können.

„Neu ist bei dieser ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB), dass die Berater mit den Ratsuchenden auf Augenhöhe sind“, sagt die 53-Jährige. „Da sitzt also jemand, der aus eigener Erfahrung weiß, wovon der Ratsuchende redet, und kann verstehen, wie er sich fühlt.“ Sie selbst hat eine körperbehinderte Tochter, kennt somit die Probleme der Versorgung und die meist mühsame Suche nach Assistenzkräften. Andere Berater und Beraterinnen sind hörgeschädigt, blind oder körperbehindert. Das ist so gewollt, Fachkräfte mit solchen Voraussetzungen wurden extra für die EUTB ausgesucht. Auf monatlichen Treffen tauschen sich die Berater aus und erörtern Themen wie Reisen, Inklusion oder Wohnungssuche.