Am Montag war ich auf einer wunderbaren Veranstaltung – der Verleihung des „Helga-Stödter-Preises der Handelskammer Hamburg“ für Mixed Leadership. Es stimmte alles: Die Preisträger – der NDR und die Bucerius Law School – waren würdig, die Moderatorin Julia-Niharika Sen witzig und charmant, der Gastredner Thomas Vollmoeller als Chef von Xing hochkarätig und das Gesangsquartett Klangbezirk grandios. Der große Saal war zudem proppevoll: allerdings mit lauter Frauen, dazwischen nur vereinzelt ein paar „zwangsverpflichtete Ehemänner“, wie Organisatorin Ulrike von Sobbe bemerkte und das genauso befremdlich fand wie ich. Denn es ging bei der Veranstaltung darum, wie man mehr Frauen in Führungspositionen bekommt, wofür ja angeblich alle sind – auch die vielen Männer-Vorstände. Zumindest sagen sie das gern in der Presse.
Wenn es jedoch darum geht, Farbe zu bekennen und sich vielleicht sogar Tipps z. B. vom NDR zu holen, wie andere ihre Frauenquote erhöht haben, und warum das auch zukunftweisend ist, dann kneifen die Männer. Warum, darüber haben wir Frauen bei der Veranstaltung nur spekulieren können. Aber, liebe Chefs, die Chance kommt noch einmal: Nächstes Frühjahr wird der Preis erneut verliehen.
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