Anfang des Jahres hatte Tanja Petrowski die Redaktion „Von Mensch zu Mensch“ gebeten, sie bei den Beerdigungskosten ihres Sohnes Kjell, 3, zu unterstützen. Nach einem Aufruf hatten viele Leser für die fünfköpfige Familie gespendet. Seit dem Tod des schwerkranken Kindes ist nun fast ein Jahr vergangen. Für die Eltern ist es immer noch schwer, „ohne Kjell, seine Fröhlichkeit“, wie Tanja Petrowski in einem Brief an die Redaktion schreibt.

Sie und ihr Mann Frank haben noch drei Kinder, ein gesundes Mädchen, 10, und zwei Jungen, 8 und 11, die unter einer Muskelschwäche und Entwicklungsstörungen leiden. „Die Geschwister haben schwer zu kämpfen. Sie haben nun noch mehr Angst vor ihrer eigenen Krankheit, sie fragen oft nach dem eigenen Tod. Ein Sohn mag nicht gern zum Friedhof gehen, weil er immer so traurig ist“ schreibt die Mutter. Doch die Spenden hätten der Familie ermöglicht, Kjell einen wundervollen Abschied zu schenken. „Wir konnten zudem Geschenke für unsere anderen Kinder kaufen, und meine Tochter konnte mit der Familie ihrer Freundin eine Reise in die Türkei machen.“

Das Ehepaar unterstützt nun andere Familien mit todkranken Kindern. Frank Petrowski plant eine Gruppe für verwaiste Väter aufzubauen, seine Frau Tanja engagiert sich sehr beim ambulanten Hospizdienst Familienhafen e.V., der auch vom Abendblatt-Verein „Kinder helfen Kindern“ unterstützt wird. Sie hält Vorträge, fährt zu Familien, in denen Kinder gestorben sind, erzählt von ihren Erfahrungen, tröstet.

Am Ende ihres Briefes bedankt sich Tanja Petrowski für die Spenden: „Wir sind Ihnen und den Lesern so unendlich dankbar für die Anteilnahme, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Deswegen möchte ich Kjells letzte Worte zitieren: ,Mama, Kjell müde, Kjell Augen zu.‘ Er hat uns mit viel Trauer zurückgelassen, aber auch mit Dankbarkeit dafür, dass er unser Sohn war.“