Verein Mentor sucht Ehrenamtliche für die Vermittlung zwischen Leselernhelfern und Schulen

Es sind inzwischen 675 ehrenamtliche Mentoren und mehr als 90 Hamburger Grund- und Stadtteilschulen, die alle ein Ziel vereint: Sie wollen bei Schülern die Freude am Lesen wecken, die Fantasie der Kinder anregen, ihnen Mut machen, selbst zu lesen, und ihnen auf diesem Weg die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe erleichtern - unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund. Aus diesem Grund haben sie sich dem Verein Mentor - die Leselernhelfer angeschlossen, der Erwachsene, die Bücher lieben, an Schulkinder mit Sprach- und Leseschwächen vermittelt. Die Betreuung bei dieser Lernhilfe ist 1:1. Unmittelbarer kann Leseförderung nicht sein.

Gegründet wurde der Verein 2004. Seitdem konnten in Hamburg fast 2500 Schüler betreut werden. Häufig sind die Eltern dieser Schüler alleinerziehend oder arbeiten im Schichtdienst. Es mangelt ihnen oft an Zeit für ihre Kinder. Hinzu kommt, wie die Leselernhelfer immer wieder erstaunt feststellen müssen, dass viele dieser Familien nicht ein einziges Buch zu Hause haben. Und häufig wird generell wenig oder gar kein Deutsch gesprochen. Der Wortschatz der Kinder ist gering. Die Schulen können dieses Defizit nicht auffangen, weiß Antje Schmidt-Kloth, 1. Vorsitzende des Vereins. Sie sind froh über das ehrenamtliche Engagement der Mentoren, die oft mehr als nur ein Kind pro Woche betreuen.

Welches Kind Förderung braucht, entscheiden die Schulen. Die Klassenlehrer können Kinder für das Programm vorschlagen. Mit dem Einverständnis von Schülern und Eltern wird dann ein Mentor zugeteilt, der sich viel Zeit für die Einzelbetreuung nimmt. Es geht in dieser Lesestunde nicht nur um das richtige Betonen der Wörter, sondern auch darum, den Inhalt des Buches zu verstehe und über die Geschichten zu sprechen. Die Erfahrungen zeigen, dass sich der Einsatz lohnt. Eine Lehrerumfrage im vergangenen Jahr hat ergeben, dass bei 91 Prozent der Kinder die Freude am Lesen gewachsen ist. Die Kinder sind selbstbewusster geworden und haben eine reelle Chance, einen guten Schulabschluss zu machen. Für die Vermittlung zwischen Schule und Leselernhelfer sucht der Verein dringend ehrenamtliche Koordinatoren. Diese sollten sich für die Abläufe in der Grundschule interessieren, eine E-Mail-Adresse und etwas PC-Kenntnisse haben. Die Koordinatoren bringen Mentor und Schüler zusammen und kümmern sich um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein.

Weitere Informationen gibt es unter www.mentor-hamburg.de oder unter Telefon 20 00 35 64